Google füttert Alphabet

A Google search page is seen through a magnifying glass in this photo illustration taken in Berlin
A Google search page is seen through a magnifying glass in this photo illustration taken in Berlin(c) REUTERS (PAWEL KOPCZYNSKI)
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Das Geschäft mit Googles Onlinewerbung boomt. Alphabets andere Sparten sind weiter tief in den roten Zahlen.

Mountain View. Die Google-Mutter Alphabet steigerte ihren Gewinn im abgelaufenen Quartal um ein knappes Viertel auf 4,88 Milliarden US-Dollar. Verantwortlich dafür ist Googles gutes Geschäft mit Online-Anzeigen. Der Konzern muss den einzelnen Klick auf eine Anzeige zwar etwas billiger hergeben (minus sieben Prozent), da die Menschen aber um 29 Prozent häufiger auf die Werbelinks geklickt hatten, stiegen Googles Einnahmen um 24 Prozent auf 15,4 Mrd. Dollar.

Mit dem Vormarsch der Smartphones sinkt der Durchschnittspreis kontinuierlich, weil Werbung auf den kleinen Displays bisher weniger kostet. Knapp vier Mrd. Dollar Umsatz reichte Google zurück an Partner-Websites, die Nutzer zu Diensten des Internetkonzerns brachten. Google macht keine Angaben dazu, wie sich die Erlöse auf einzelne Geschäftsbereiche wie die Videoplattform YouTube oder das Betriebssystem Android verteilen. Analysten gehen aber zumindest davon aus, dass mehr als die Hälfte der Werbeerlöse von Google von mobilen Geräten kommt. Den Großteil seines Geldes macht der Konzern weiterhin mit Anzeigen im Umfeld der Internetsuche.

Googles Erlöse aus anderen Geschäftsbereichen als Onlinewerbung – wie zum Beispiel die Inhalteplattform Play Store, Cloud-Dienste und das Hardware-Geschäft – stiegen um ein Drittel auf rund 2,2 Mrd. Dollar. Mittelfristig will Google hier den Löwenanteil seiner Einnahmen lukrieren.

Alles außer Google schwächelt

Die anderen Unternehmen, die neben Google unter dem neuen Mantel Alphabet zusammengefasst sind, verursachen unterdessen weiterhin hohe Kosten. Die Smart-Home-Sparte rund um Nest, der Glasfaseranbieter Fiber sowie das Innovationslabor Google X steigerten zwar ihren Umsatz von 74 auf 185 Mio. Dollar. Zugleich weitete sich aber auch ihr Verlust von 660 auf 859 Mio. Dollar aus. Finanzchefin Ruth Porat schränkte ein, dass der Großteil dieser sogenannten anderen Wetten (Other Bets) noch keinen Umsatz mache. Zugleich versicherte sie den Analysten mehrfach, Alphabet sei extrem diszipliniert bei den Investitionen. „Ein Langzeitfokus befreit uns nicht davon, die Kosten zu managen.“

Alphabet sitzt jetzt auf einem Geldberg von 78,5 Mrd. Dollar. Rund zwei Drittel davon lagern außerhalb der USA. Der Konzern hat 66.575 Mitarbeiter, nach 57.148 vor einem Jahr. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2016)

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