Mehrheit der Asylwerber in Wien ist privat untergebracht

Mehrheit der Wiener Flüchtlinge ist privat untergebracht
Mehrheit der Wiener Flüchtlinge ist privat untergebrachtAPA/HELMUT FOHRINGER
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Wien kümmert sich um knapp ein Viertel der österreichweit 83.600 Menschen in Grundversorgung.

In Wien befinden sich derzeit 20.400 Asylwerber in der Grundversorgung. Die Bundeshauptstadt kümmert sich damit um knapp ein Viertel der österreichweit 83.600 Menschen in Grundversorgung. Die Länder übernehmen dabei 40 Prozent der Kosten, den Rest bezahlt der Bund. Wien hat dafür heuer rund 104 Millionen Euro budgetiert.

Von den 20.400 Asylwerbern in Wien sind laut Büro des Flüchtlingskoordinators Peter Hacker weniger als die Hälfte - rund 38 Prozent - in organisierten Quartieren untergebracht. Diese teilen sich wiederum in 80 fixe Unterkünfte und 20 Notquartiere auf. Die regulären Einrichtungen, die sich auf 59 Standorte verteilen, verfügen aktuell über rund 4700 Plätze. In den provisorischen Notquartieren nächtigen darüber hinaus rund 3000 Personen.

Privatquote soll auf 65 bis 70 Prozent steigen

Die restlichen etwa 62 Prozent - mehr als 12.000 Flüchtlinge - sind in privaten Unterkünften untergebracht. Zum Vergleich: Vor einem halben Jahr (Stichtag: 17. Februar) betrug die Privatquote bei einer ähnlichen Anzahl von Menschen in der Grundversorgung (20.600) lediglich 45 Prozent. Hacker will diesen Anteil bis Jahresende auf 65 bis 70 Prozent heben. Vor der großen Fluchtbewegung im Herbst 2015 sei man schon bei 80 Prozent gewesen. "Das war sensationell", so Hacker.

Rund die Hälfte aller Flüchtlinge in der Wiener Grundversorgung kommt aus Afghanistan (5400) und Syrien (5200). Dahinter folgen Menschen aus dem Irak (2700), aus Russland (1400) und dem Iran (1000). Die Bundeshauptstadt beherbergt derzeit 857 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge - 113 davon sind unter 14 Jahre alt.

Wenn Flüchtlinge einen positiven Asylbescheid oder den Status eines subsidiär Schutzberechtigten (dabei bekommen sie keinen Asylstatus, können aber auch nicht in ihr Heimatland zurückgeschickt werden) erhalten, fallen sie aus der Grundversorgung. Finden sie keinen Job oder haben einen zu geringen Verdienst, haben sie Anspruch auf Mindestsicherung. In Wien erhielten 2015 insgesamt 180.646 Menschen diese Sozialleistung. 17,4 Prozent davon waren asylberechtigt oder subsidiär schutzberechtigt. Für 2016 gibt es noch keine Zwischenerhebungen.

(c) APA

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