Ex-Lobbyist Peter Hochegger in U-Haft

Ex-Lobbyist Peter Hochegger
Ex-Lobbyist Peter Hochegger APA/HELMUT FOHRINGER
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Der Ex-Lobbyist wird am morgigen Donnerstag nach Wien gebracht und eine Zelle in der Justizanstalt Josefstadt beziehen. Sein Anwalt nennt den Schritt "verfehlt" und will Beschwerde einlegen.

Das Wiener Straflandesgericht hat am Mittwoch über den früheren Lobbyisten Peter Hochegger die U-Haft verhängt. Begründet wurde das mit Fluchtgefahr, wie Gerichtssprecher Thomas Spreitzer mitteilte. Am morgigen Donnerstag soll Hochegger demnach nach Wien gebracht werden und eine Zelle in der Justizanstalt Josefstadt beziehen.

Eigentlich hätte für Hochegger am Dienstag vor einer Woche im Wiener Straflandesgericht nach dem rechtskräftigen Schuldspruch in der Telekom-Affäre seine Strafe festgesetzt werden sollen. Der frühere PR-Berater blieb dem Termin aber fern, weil er - wie sein Anwalt Karl Schön damals erklärte - nach einem Zusammenbruch in der Schweiz akut suizidgefährdet und nicht verhandlungsfähig gewesen sein soll. Staatsanwältin Martina Semper beantragte daraufhin noch im Verhandlungssaal die Festnahme Hocheggers und begründete dies mit Fluchtgefahr.

Am Samstag gab Schön dann bekannt, dass Hochegger die Schweiz verlassen habe und sich nun in einer steirischen psychiatrischen Rehabilitationsklinik befinde. "Er kann auch dort allenfalls begutachtet werden", sagte Schön. Hochegger brauche nach Angaben der Ärzte eine Behandlung, er arbeite aber auf sein Erscheinen auf den 23. August vertagten Verhandlungstermin hin.

Verteidiger Schön will Beschwerde einlegen

Am gestrigen Dienstag wurde Hochegger schließlich in der Privatklinik St. Radegund (Bezirk Graz-Umgebung) festgenommen und in die Justizanstalt Graz-Jakomini überstellt. Dort wurde bereits 24 Stunden später im Zuge einer Videokonferenz mit Wien die Haftverhandlung durchgeführt.

Schön hält die Verhängung der U-Haft über den 67-Jährigen für "verfehlt". "Es gibt keinen Grund, Fluchtgefahr anzunehmen", meinte der derzeit im Ausland befindliche Anwalt in einem Telefonat. Sein Mandant wäre "auf jeden Fall" zu dem Verhandlungstermin am 23. August erschienen. Weiters kündigte Schön an, nach Rücksprache mit Hochegger, gegen die U-Haft Beschwerde einlegen zu wollen: "Ich werde ihm das dringend empfehlen".

(Red./APA)

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