Ministerrat: Pressesprecher müssen draußen bleiben

Archivbild: Der Sitzungssaal
Archivbild: Der SitzungssaalClemens Fabry / Die Presse
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Kanzler und Vizekanzler begründen den Ausschluss der Pressesprecher damit, dass ohne deren Beisein die Regierungsmitglieder offener diskutieren könnten.

Kanzler Christian Kern (SPÖ) modelt den Ministerrat gehörig um. Nicht nur hat er die Sitzordnung geändert und erspart sich lästige Fragen mit der Abschaffung des Pressefoyers, künftig dürfen auch die Pressesprecher der Regierungsspitze nicht mehr an den Regierungssitzungen teilnehmen. Ferner verbannt er die Direktoren der Parlamentsklubs, berichten die "Salzburger Nachrichten".

Begründet wird der Ausschluss der Pressesprecher von Kanzler und Vizekanzler damit, dass ohne deren Beisein die Regierungsmitglieder offener diskutieren könnten. Freilich war in jüngster Zeit vornehmlich der Kanzler selbst mit dem Ausplaudern von Interna auffällig geworden. Bei einem Partei-Auftritt in Vorarlberg berichtete er launig, dass ein ÖVP-Minister sich mit dem niederösterreichischen Landeshauptmann per SMS absprechen habe müssen, ob er einer Maßnahme, der Vergabe von Mitteln an ganztätige Schulen, zustimmen dürfe.

(APA)

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