Pressefoyer: Mitterlehner will nicht vor Fragen flüchten

 Reinhold Mitterlehner
Reinhold Mitterlehner(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Vizekanzler wird auch nach dem Aus des Pressefoyers für Journalisten zur Verfügung stehen.

Wien. Einen Tag nach dem Aus für das seit fast einem Vierteljahrhundert existierende Pressefoyer nach dem Ministerrat erklärt Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, auch künftig den Journalisten für Fragen zur Verfügung stehen zu wollen.

Das Pressefoyer habe Vor- und Nachteile gehabt, räumte der ÖVP-Chef ein. Zwar werde künftig „die Überinterpretation“ verhindert, dass „jeder Augenaufschlag auf die Waagschale gelegt wird“. Es fehle aber auch die wöchentliche, regelmäßige Auseinandersetzung. Gemeinsam mit Bundeskanzler Christian Kern werde er künftig nur noch bei großen Themen auftreten, erklärte Mitterlehner. Einen eigenen Blog, wie von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) geplant, werde er nicht führen, er verwies auf seinen Facebook- und Twitteraccount.

„Lahme Ente“ Pühringer?

Gleichzeitig dementiert Oberösterreichs Landeshauptmann, Josef Pühringer, er könnte Mitterlehner Platz machen. Er selbst hat im Herbst erklärt, er werde nicht bis 2021 im Amt bleiben. Pühringer: „Ich bin keine lahme Ente. Ich bin aus dem Urlaub zurück, voll gestärkt und ohne Lähmungserscheinungen.“ (red./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.09.2016)

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