Polit-Urgestein Neugebauer gibt GÖD-Spitze ab

Fritz Neugebauer könnte nach 19 Jahren die Führung der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst abgeben.
Fritz Neugebauer könnte nach 19 Jahren die Führung der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst abgeben.APA/HERBERT NEUBAUER
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Der bald 72-jährige wird laut "Kurier" nicht erneut als Chef der Beamtengewerkschaft kandidieren. Neugebauer will das weder bestätigen noch dementieren.

Stimmen die medialen Vorabberichte, dann tritt einer der härtesten Gewerkschaftsverhandler nicht zur Wiederwahl an. Beamtengewerkschaftschef Fritz Neugebauer wird beim Bundeskongress der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) nicht mehr kandidieren, berichtet er "Kurier" Dienstagabend in einer Vorabmeldung. Die Zeitung berief sich dazu auf Gewerkschaftskreise. Neugebauer selbst wollte dies gegenüber der Austria Presse Agentur weder bestätigen noch dementieren.

Mit 72 Jahren Christgewerkschafters und nach 19 Jahren als Vorsitzender der Gewerkschaft, wäre der Rücktritt aber keine allzu große Überraschung. Allerdings wäre auch eine weitere Funktionsperiode denkbar, Neugebauer genießt im GÖD großen Rückhalt.

Neugebauer wollte all das nicht kommentieren: "Das ist Kaffeesudleserei." Er betonte erneut, dass er das Personalpaket für Präsidium und Vorstand der GÖD erst bei den Fraktionssitzungen am 10. Oktober, dem Tag vor dem eigentlichen Beginn des Kongresses, öffentlich bekanntzugeben gedenke. Er wolle nicht, dass die Delegierten schon vorher in der Zeitung lesen, worüber sie abstimmen sollen. Als Neugebauers Nachfolger ist sein Vize Norbert Schnedl im Gespräch. Der Vorsitzende der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) wird als Favorit gehandelt, ist aber nicht unumstritten. Ein Grund für die Geheimhaltung von Seiten der Gewerkschaft könnte sein, Diskussionen im Vorfeld zu vermeiden.

Als oberster Beamtenvertreter hatte sich Neugebauer auch öfters gegen Vorschläge der eigenen Partei ÖVP quergelegt und sich damit ein "Betonierer"-Image erarbeitet. Bei den Beamten kam das großteils gut an, bei der Bevölkerung galt Neugebauer eher als Blockierer von Reformen, was sich etwa in schlechten Werten des APA-OGM-Vertrauensindex niederschlug.

(APA/Red.)

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