"Wer in Österreich Hofer wählt, ist nicht automatisch ein Anhänger der rechtsextremen Rechten", betont der Bundeskanzler.
Österreich sei kein "rassistisches Land". Das betonte Bundeskanzler Christian Kern am Montag im einem Interview mit dem italienischen TV-Kanal RAI 3 mit Blick auf die Hofburg-Wahl. "Wer in Österreich Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer wählt, ist nicht automatisch ein Anhänger der rechtsextremen Rechten", sagte Kern der Politshow "Agora".
"Die Leute wählen nach den eigenen Ängsten. Wenn die Rechte in Europa gewinnt, riskiert man viel", ergänzte der SPÖ-Chef. Populismus sei im Aufwind. US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen seien "nicht besser als andere", doch die Menschen würden gegen das Establishment wählen.
"Brenner-Grenze bleibt offen"
Die Brenner-Grenze bleibe offen, versicherte der Kanzler. Italien leiste eine optimale Kontrollarbeit. "Ich war bisher nicht für die Mauer und bin es auch jetzt nicht. Es ist logisch, dass wir in Europa verhindern müssen, Binnengrenzen aufzubauen", so Kern. Europa müsse seine Migrationspolitik ändern: "Es ist effizienter die Migranten in ihren Herkunftsländern zu unterstützen."
Er verstehe die Enttäuschung des italienischen Premier Matteo Renzi wegen der Ergebnisse des EU-Gipfels in Bratislava Mitte September: "Er war mit den Ergebnissen des Gipfeltreffens nicht zufrieden und ich auch nicht. Die Dimension der Probleme ist so groß, dass man schnell eine Lösung finden müsste. Doch in Europa diskutiert man viel, doch man erreicht wenig."
(APA)