Nationalfeiertag heute ohne Bundespräsident

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Mit Doris Bures übernimmt erstmals eine Frau die Rekrutenangelobung am Heldenplatz. Das Bundesheer präsentiert an mehreren Orten seine Geräte und Leistungen.

Das offizielle Österreich hat am Mittwoch den Nationalfeiertag traditionell mit Kranzniederlegungen beim Äußeren Burgtor zum Gedenken an die toten Soldaten und Opfer des Widerstandes begonnen. Bei kühlem, aber immerhin trockenem Herbstwetter startete danach das umfangreiche Feiertagsprogramm rund um den Heldenplatz.

Österreich feiert am Mittwoch die "immerwährende Neutralität", die der Nationalrat am 26. Oktober 1955 beschlossen hat. Mangels Bundespräsident fehlte heuer bei den Kranzniederlegungen ein Staatsoberhaupt. Zunächst schritt die Regierung, allen voran Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ), Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) in Begleitung von Generalstabschef Othmar Commenda, an der Ehrenkompanie der Garde entlang, um im Weiheraum und vor der Krypta am Äußeren Burgtor Kränze niederzulegen. Danach wohnte Doskozil noch der Kranzniederlegung der Opferverbände bei.

Bures übernimmt die Rekrutenangelobung

Nächster Programmpunkt ist am Vormittag die feierliche Angelobung von fast 1.200 Rekruten, die heuer erstmals von einer Frau, Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ), durchgeführt wird, weil es derzeit keinen Bundespräsidenten gibt. Unter anderem wird dabei auch Kanzler Kern eine Rede halten.

Die Leistungsschau des Heeres findet in diesem Jahr rund um den Heldenplatz an mehreren Standorten in der Innenstadt statt.

Kandidaten nutzen Nationalfeiertag

Die beiden Bundespräsidentschaftskandidaten haben auch den Nationalfeiertag für Auftritte in den Sozialen Medien genutzt. FPÖ-Kandidat Norbert Hofer etwa griff in einem längeren Beitrag auf seiner Facebook-Seite die Flüchtlingsthematik auf und warnte vor "falsch gelebter Toleranz", Alexander Van der Bellen sprach in einem Video den Text der Bundeshymne.

"Derzeit leben wir in unruhigen Zeiten. Das letzte Jahr hat Europa für immer verändert", erklärte Hofer. Es sei die menschliche Pflicht, jenen zu helfen, die Schutz vor Verfolgung suchen. Aber: "Schöne Worte allein sind hier zu wenig", meinte der FPÖ-Kandidat und betonte: "Falsch gelebte Toleranz und Wegschauen sind nicht nur unvernünftig, sondern können sogar gefährlich werden." Die Probleme müssten "rechtzeitig erkannt und effiziente Lösungen" umgesetzt werden. Anderenfalls würde dies für ganz Europa "irreparable Folgen haben", so Hofer weiter. Der 4. Dezember sei daher der Tag, an dem entschieden werde, "ob unsere Heimat in eine positive Zukunft gehen wird".

(APA)

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