Krankenkassen am Prüfstand

Sozialminister Alois Stöger.
Sozialminister Alois Stöger.(c) APA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Sozialminister Alois Stöger beauftragt die London School of Economics mit einer Studie zur Effizienz der Kassen.

Wien. Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) hat am Montag (endlich) die schon im Sommer vom Ministerrat beschlossene Studie zur Analyse des Sozialversicherungssystems in Auftrag gegeben. Betraut wurde damit die renommierte „London School of Economics“. Das Ergebnis soll Mitte 2017 vorliegen. Ziel ist es, Effizienzpotenziale zu heben. Themen sollen u. a. eine Harmonisierung der Leistungen und die Systemgestaltung sein.

Die Studie wird in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium und mit Unterstützung von hochrangigen heimischen Experten durchgeführt. Mit der Beauftragung einer ausländischen Top-Universität will Stöger eine neutrale Sicht auf das österreichische System sicherstellen. Der Endbericht der 630.000 Euro teuren Studie soll Mitte Juli in Wien präsentiert werden.

Ein wesentlicher Punkt der Analyse werden die unterschiedlichen Leistungen der einzelnen Kassen sein. Die allermeisten Leistungen stehen allen Versicherten zur Verfügung. Bei einigen Regelungen, wie etwa bei Kontaktlinsen, Kieferregulierungen oder ergotherapeutischen Behandlungen, gibt es aber nach wie vor Unterschiede. „Hier wird nicht nach medizinischer Notwendigkeit, sondern aufgrund der unterschiedlichen finanziellen Situation der Versicherungsträger unterschieden. Das ist sozial- und gesundheitspolitisch nicht sinnvoll“, erklärt Stöger dazu in einer Aussendung.

Geprüft wird auch eine Reduktion der SV-Träger. Es soll hinterfragt werden, ob die historisch gewachsene Struktur für die heutigen Gegebenheiten angemessen und ausreichend effizient ist. Für Stöger geht es aber bei der Studie nicht nur um die vergleichsweise einfache Frage, ob es in Österreich drei, zehn oder 22 SV-Träger geben soll. Es gehe nicht nur um die Effizienz der SV-Träger im betriebswirtschaftlichen Sinn, sondern auch um die Höhe der Verwaltungskosten oder die Frage, ob Selbstbehalte sinnvoll sind. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.