Homo-Partnerschaft: "Protesthochzeit" in Klagenfurt

Homo-Partnerschaft:
Homo-Partnerschaft: "Protesthochzeit" in Klagenfurt(c) APA/GERT EGGENBERGER (GERT EGGENBERGER)
  • Drucken

In Klagenfurt werden gleichgeschlechtliche Partnerschaften in einem Büro eingetragen. Homosexuellen-Initiativen haben am Dienstag mittels "Protesthochzeit" für die Eintragung am Standesamt demonstriert.

Kärntner Homosexuellen-Initiativen haben am Dienstag in Klagenfurt mittels "Protesthochzeit" für eine Eintragung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften am Standesamt demonstriert. Während die sogenannte Verpartnerung in anderen österreichischen Städten im Standesamt oder zumindest in einem eigenen Saal inklusive Zeremoniell möglich ist, findet der Akt in Klagenfurt in einem Büro im Amt für Bevölkerungswesen statt. Kärntner Homosexuellen-Initiativen überreichten Christian Scheider (FPK) eine Petition, dieser aber wollte von seinem Standpunkt nicht abweichen.

Ein Brautpaar ließ sich am zuständigen Amt symbolisch eintragen. 50 Menschen folgten dem Aufruf der Initiativen "femme goes queer" aus Klagenfurt und den "Real Golden Girls" sowie den Grünen Andersrum Kärnten/Koroska. Sie machten mit Sprüchen wie "Eingetragen ist auch mein Hund!", "zum Scheidern verurteilt", "Wir wollen ins Standesamt!" und eine inszenierte Hochzeitsgesellschaft vor dem Amt für Bevölkerungswesen ihrem Unmut Luft. "Das hätte unser schönster Tag werden sollen, aber es war echt schiach und unpersönlich", erklärte Marie-Theres Grillitsch, eine der Bräute.

Bürgermeiste: Kein Standesamt

Bürgermeister Scheider gab sich "diskussionsbereit", eine Verpartnerung am Standesamt schloss er aber aus. "Ich bin eher nicht dafür, dass es gleich wie eine Ehe zwischen Mann und Frau geschlossen werden soll." Aber nun anschauen, wie die Forderungen genau lauten und wie die Eintragung in anderen Städten durchgeführt werde, meinte Scheider. "Ich lehne aber nicht alles ab", sagte der Bürgermeister.

Dies sei nicht der letzte Schritt gewesen, meinte indessen die grüne Landtagsabgeordnete Barbara Lesjak. "Wir machen weiter und fordern zumindest die Bereitstellung eines angemessenen Raumes", erklärte die Politikerin.

Rathaus-Saal in Villach

Dass es auch anders geht, beweist in Kärnten die Stadt Villach. Dort wird für Paare, die sich verpartnern lassen wollen, ein Saal im Rathaus geöffnet. "Wir machen das in einem eigenen Raum - in einem umgestalteten Saal, der dann doch dem Anlass entsprechend ist", sagte Bürgermeister Helmut Manzenreiter (SPÖ). Dabei handle es sich nicht um ein Büro oder Ähnliches, sondern einen Sitzungssaal. "Ich habe den Auftrag gegeben, das so zu machen, um es der Situation entsprechen zu gestalten und nicht nur als bürokratischen Akt zu sehen", meinte Manzenreiter.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.