Grüne fordern Gesetz gegen Praktikanten-Ausbeutung

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Symbolbild Praktikum(c) Presse (Fabry Clemens)
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Die Grünen wollen, dass die Rahmenbedingungen für Praktika rechtlich klar geregelt werden. Die ÖVP mache sich mit ihrer "Superpraktikant"-Aktion über die Probleme der Generation Praktikum lustig.

Die Grünen fordern anlässlich des heutigen Finales der Aktion "Superpraktikant" der ÖVP ein Ende der "Ausbeutung" von Praktikanten. Arbeitnehmersprecherin Birgit Schatz forderte am Donnerstag die Regierung auf, endlich tätig zu werden. Die ÖVP mache sich "über die Probleme der Generation Praktikum lustig", anstatt sie zu lösen, kritisierte Schatz.

Die Grünen schlagen ein Praktikumsgesetz vor, das Pflicht-Praktika rechtlich klar regelt, was Arbeitszeit, Mindestentgelt, Arbeitsvertrag und Bildungsziele betrifft. Ausbildungsinstitutionen, die Pflichtpraktika vorschreiben, sollen zudem in die Pflicht genommen werden und sich auch darum kümmern, dass die entsprechenden Rahmenbedingungen stimmen. Außerdem sollen die Kollektivverträge angepasst und eine Verwendungsgruppe "Praktikanten" geschaffen werden.

Zahl der Praktikanten "wächst in den Himmel"

Statistische Erhebungen über die Zahl der Praktikanten gebe es nicht, erklärte Schatz. Die Erfahrung zeige aber, dass sie "in den Himmel wächst" und mittlerweile ein eigener "Praktikantenarbeitsmarkt" entstanden sei. Laut einer Umfrage der Plattform "Generation Praktikum" absolvieren die Hälfte der Befragten nach ihrer Ausbildung im Schnitt sogar 2,7 Praktika. Ein Drittel dieser "Arbeitsverhältnisse" war unbezahlt, 40 Prozent verdienten zwischen 100 und 700 Euro, nur ein Viertel mehr als 700 Euro.

Die Gründe für die steigende Zahl an Praktikanten seien die Pflichtpraktika an Hochschulen, die schwierige Arbeitsmarktlage und die Zunahme der missbräuchlichen Nutzung und Zweckentfremdung von Praktika durch Arbeitgeber. Dem stünde zudem eine mangelnde und nicht mehr zeitgemäße gesetzliche Regulierung gegenüber, so Schatz.

(APA)

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