Wehrpflicht: Heereschef warnt vor „Renationalisierung“

Wehrpflicht: Heereschef warnt vor „Renationalisierung“
Wehrpflicht: Heereschef warnt vor „Renationalisierung“(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Künftige Bedrohungen in Europa seien nicht auszuschließen, sagt Generalstabschef Edmund Entacher.

Wien (maf). Eine „unkoordinierte Abrüstung“ in den EU-Staaten beklagte der Chef des österreichischen Generalstabs, Edmund Entacher, Donnerstagabend bei einer Diskussionsveranstaltung der Vereinigung kritischer Milizsoldaten. Unter dem Druck der Wirtschaftskrise würden alle Länder ihre Rüstungsausgaben verringern, was „uns auf den Kopf fallen“ könnte, so der General.

"Was, wenn Europa scheitert?"

Entacher glaubt auch nicht, dass es keine Bedrohungsszenarien für Österreich mehr gebe. „Was ist, wenn Europa scheitert und es zu einer Renationalisierung kommt?“ Ein derartiges Szenario sei zwar weder wünschenswert noch derzeit abzusehen – auszuschließen sei es aber auch nicht.

In der Diskussion um die Wehrpflicht gab Entacher ein Bekenntnis zum Grundwehrdienst ab. Das österreichische Mischsystem aus Berufsverbänden, Miliz und Grundwehrdienern sei optimal für die Bedürfnisse des Landes. Auch bei Auslandseinsätzen sei eine Berufsarmee nicht überlegen, derzeit komme auch dort ein wesentlicher Teil der Soldaten aus der Miliz.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.09.2010)

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