FPÖ: ''Diplomatische Beziehungen zur Türkei aussetzen''

FPÖ: ''Diplomatische Beziehungen zur Türkei aussetzen''
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Die FPÖ kritisiert die jüngsten Aussagen des türkischen Botschafters in Wien als "schier ungeheuerlich".

FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky fordert die sofortige Aussetzung der diplomatischen Beziehungen Österreichs zur Türkei. Grund sind die Aussagen des türkischen Botschafters in Wien, Kadri Ecved Tezcan, im Interview mit der "Presse".

Es sei schier ungeheuerlich, was der oberste türkische Diplomat den Österreichern ausrichte und in keiner wie immer gearteten Weise akzeptabel, erklärte Vilimsky am Mittwoch in einer Aussendung. Der türkische Botschafter habe sich nicht nur massiv im Ton vergriffen, sondern einen Beweis mehr geliefert, dass die Türkei bzw. die türkische Mentalität niemals Teil der Europäischen Union werden könne, so Vilimsky.

"Entschuldigung oder Aussetzen der Beziehungen"

Es stelle sich die Frage, wie viel sich die österreichische Bundesregierung noch bieten lassen wolle, um endlich einen Abbruch der Verhandlungen mit der Türkei über einen EU-Beitritt einzufordern. Entweder es komme zu einer umgehenden Entschuldigung der Türkei gegenüber Österreich und der jetzige Botschafter werde mit Schimpf und Schande abgezogen, oder es sollten die diplomatischen Beziehungen zur Türkei bis auf weiteres ausgesetzt werden, forderte Vilimsky.

Gerade das türkische Regime, das beispielsweise Angehörige der kurdischen Minderheit knechte, foltere und auch demokratisch gewählte kurdische Politiker und Abgeordnete ohne Angaben von Gründen verhaften lasse, möge tunlichst schweigen. Vor diesem Hintergrund den Österreichern eine "liberale und offene Haltung" abzusprechen sei ja wohl der Treppenwitz der diplomatischen Geschichte, so Vilimsky. Wie in Österreich Integration von Zuwanderern eingefordert werde, bestimme niemand anderer als die Österreicher selbst, mit Sicherheit aber nicht der türkische Botschafter.

Ende Jänner hatte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bei einem Treffen mit dem türkischen Botschafter seinen Respekt "gerade vor der türkischen Kultur" bezeugt und jene Türken gelobt, die "fleißig als Arbeiter" in Österreich arbeiteten. Wenn man viel miteinander rede, könne man auch Vorurteile ausräumen, wurde Strache von der Wiener Stadtzeitung "Falter" zitiert. Der türkische Botschafter dankte es Strache damals mit einer Gebetsschnur, die der FPÖ-Vorsitzende vor laufenden Kameras in Empfang nahm.

(APA)

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