Türkische Medien greifen "Ghettoisierungskrise" auf

Front pages of some Turkish newspapers in Ankara, Turkey, Friday, Jan. 30, 2009, a day after Turkeyss
Front pages of some Turkish newspapers in Ankara, Turkey, Friday, Jan. 30, 2009, a day after Turkeyss(c) AP (Burhan Ozbilici, Stf)
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Der "diplomatische Eklat" um das Interview des türkischen Botschafters schlägt auch in dessen Heimatland hohe Wellen. Die Story schaffte es mitunter unter die Titelstorys der Online-Ausgaben.

Das "Presse"-Interview mit dem türkischen BotschafterKadri Ecved Tezcan schlägt nicht nur in Österreich hohe Wellen, auch die internationale Presse greift den "diplomatischen Eklat" auf, türkische Medien widmeten der Aufregung um die Aussagen ihres Botschafters mitunter sogar Titelschlagzeilen in ihren Online-Ausgaben.

Auf der Internetseite der auch im deutschsprachigen Raum bekannten Tageszeitung Hürriyet etwa schaffte es der Wirbel um Tezcans umstrittene Ansagen unter die Topstorys. Das Blatt schrieb von "harten Reaktionen" auf die Kritik des Botschafters an der österreichischen Integrationspolitik. "Harald Vilimsky, Generalsekretär der rassistischen Partei FPÖ, die auf Ausländerfeindlichkeit aufbaut, wollte die sofortige Unterbrechung der diplomatischen Beziehungen", berichtete "Hürriyet".

Übrigens beglückwünschten mehrere in Wien lebende "Hürriyet"-User Tezcan in ihren Kommentaren zu dem Interview. Er habe die Gefühle der in Österreich lebenden Türken zum Ausdruck gebracht, hieß es in einer Zuschrift. Tezcan selbst nahm am Mittwoch ausschließlich in türkischen Medien zu der Aufregung um sein Interview Stellung.

"Diplomatische Krise mit Österreich"

In Anlehnung an ein Zitat Tezcans ortete der Online-Nachrichtendienst "Internethaber" unterdessen in seiner Schlagzeile eine "Ghettoisierungskrise", während weitere Internetportale eine "diplomatischen Krise" mit bzw. in Österreich erkennen wollten.

"Was ist Österreichs Problem?" Mit diesem Zitat aus dem Interview titelte "Spiegel online" seinen Bericht über den "diplomatischen Eklat". "Er war in Deutschland, Polen und Aserbaidschan stationiert. In Österreich hat es ihm offenbar weniger gefallen - das hat er nun in einem Interview mit der Zeitung "Die Presse" deutlich gemacht und mit seinen wenig diplomatischen Äußerungen für Empörung gesorgt", schrieb "Spiegel online".

(Red./APA)

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