Jeder zweite Beamte geht als "Hackler" in Pension

(c) APA/ANDREAS PESSENLEHNER (Andreas Pessenlehner)
  • Drucken

Die Staatsdiener zählen zu den größten Profiteuren der "Hacklerregelung". 52 Prozent nutzten das Modell im Vorjahr für einen früheren Pensionsantritt ohne Abschläge.

Beamte zählen zu den größten Profiteuren der "Hacklerregelung", die ÖVP-Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer nun mittels Verfassungsklage verteidigen will. Wie eine Erhebung des Rechnungshofs ergeben hat, sind 2009 52 Prozent aller Beamtenpensionisten in die "Hacklerpension" gegangen. Die Mehrkosten für die Pensionierungen der Jahre 2011 bis 2013 schätzt der Rechnungshof auf 840 Mio. Euro bezogen auf die gesamte Pensionsdauer der Betroffenen.

Den Zahlen des Rechnungshofs zufolge sind allein im Jahr 2009 1.500 von insgesamt 2.876 Ruhestandsversetzungen im Bundesdienst über die "Hacklerregelung" erfolgt - also Pensionsantritt mit 60 Jahren (statt 65) ohne Frühpensionsabschläge. Die Mehrkosten auf die gesamte Pensionsdauer werden allein für dieses eine Jahr mit 280 Mio. Euro beziffert. Landesbeamte sind in der Berechnung nicht inkludiert. Für die Pensionierungen der Jahre 2011 bis 2013 kommen noch einmal Kosten von 840 Mio. Euro bis 2033 dazu.

Auch die Mehrkosten für die einzelnen Hackler-Pensionisten sind beachtlich: Der Rechnungshof kommt für einen im April 1953 geborenen Maturanten, der 2013 mit 60 Jahren in Pension geht auf Mehrkosten von 187.000 Euro gegenüber einem Pensionsantritt mit 65. Einer der Gründe: Der Durchrechnungszeitraum zur Bemessung der Beamtenpension würde sich in den fünf Jahren ab 2013 deutlich verlängern (von 12 auf 21 Jahre).

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Fritz Neugebauer
Politik

Gewerkschafter kritisieren "Hetze" gegen Neugebauer

Im Streit um die angekündigte Verfassungsklage des Beamtengewerkschafters stärken Vertreter der GÖD und des ÖAAB Neugebauer den Rücken. Die innerparteiliche Kritik an Neugebauer sei "eigenartig".
Fritz Neugebauer
Recht allgemein

Sparbudget: Juristen geben Klagen wenig Chancen

Die schlechtesten Karten hat Fritz Neugebauers Kampf gegen die Pensionsreform. Noch etwas aussichtsreicher könnten die Verfassungsklagen gegen die Kürzung der Familienbeihilfe sein.
Innenpolitik

Druck auf Neugebauer in der ÖVP wächst

Der Vorsitzende der Beamtengewerkschaft hat sich mit der Ankündigung der Verfassungsklage gegen das Pensionspaket ÖVP-intern ins Abseits manövriert.
NATIONALRAT
Politik

"Rücktrittsreif": VP-interne Prügel für Fritz Neugebauer

Der mächtige Gewerkschaftsboss wird im Budget-Streit des "Gurkenhandels" und Reform-Blockierens bezichtigt. Anlass ist die angekündigte Verfassungsklage gegen das Budget.
Kommentare

Schaden für die Beamten

Beamtenchef Neugebauer handelt sich für seine Klagsdrohung zu Recht Kritik ein.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.