BZÖ: Bucher und Grosz demonstrieren große Einigkeit

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BZÖ-Chef Bucher und Grosz haben sich auf einen gemeinsamen Kurs geeinigt. Das Konzept einer "Bürgerhilfe" sieht vor, dass zukünftig auch Pensionisten und Arbeitslose einen freiwilligen Sozialdienst leisten.

Wien/J.n. Für Schlagzeilen sorgte die Beziehung zwischen BZÖ-Chef Josef Bucher und seinem Parteikollegen, dem steirischen BZÖ-Chef Gerald Grosz, schon des Öfteren. Meist für negative. Die Zerwürfnisse seien aber Schnee von gestern, beteuerten die beiden bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Man habe sich zu hundert Prozent auf einen gemeinsamen Kurs des BZÖ geeinigt.

Dieser werde nun „ohne Wenn und Aber“ fortgesetzt, meinte Bucher. Dabei sehe er alle BZÖ-Abgeordneten hinter sich. Jene, die mit der Linie des BZÖ nicht einverstanden seien, hätten das gute Recht, die Partei zu verlassen, meint Bucher. „Doch es gibt niemanden, der das BZÖ verlassen möchte und mit dem Kurs unzufrieden ist“, so der Parteichef. Auch Grosz selbst setzte auf Kuschelkurs. Den Satz „Nein, ich streite nicht mit Josef Bucher“ würde er auch notariell beglaubigen lassen, um etwaige Zweifel aus der Welt zu schaffen, scherzte Grosz.

Freiwillige sollen 1300 Euro erhalten

Eine klare Linie verfolgt das BZÖ in Sachen Wehrpflicht. Österreich dürfe sich vor den gesamteuropäischen Entwicklungen nicht verschließen – eine Aussetzung der Wehrpflicht sei unumgänglich, sagte Bucher. Parallel dazu bedürfe es aber eines modernen freiwilligen Sozialdienstes.

Damit genug Freiwillige akquiriert werden können, sollten neben jungen Menschen auch Langzeitarbeitslose und Pensionisten freiwilligen Sozialdienst leisten. 10.000 bis 13.000 Freiwillige benötige man, um den Bedarf zu decken. Ein Brutto-Einkommen von 1300 Euro soll helfen, genügend Freiwillige dafür zu gewinnen. Das sieht das BZÖ-Konzept der „Bürgerhilfe“ vor. Anreize sollen außerdem durch steuerliche Begünstigungen, einen erleichterten Zugang zum öffentlichen Dienst, die Anrechnung auf die Pension und eine gute Ausbildung geschaffen werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.01.2011)

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