Umfrage: Junge wollen Berufsheer

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THEMENBILD: BUNDESHEER(c) APA/HELMUT FOHRINGER (Helmut Fohringer)
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61 Prozent der 16- bis 29-Jährigen befürworten die Einführung eines Berufsheers. Noch größer ist die Zustimmung zu einem freiwilligen Sozialjahr.

Die Einführung eines Berufsheeres stößt bei der Jugend auf große Zustimmung. In einer am Freitag vorgestellten repräsentativen Jugendstudie in der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen der Jugendfoschungsagentur "tfactory" sprachen sich insgesamt 60,9 Prozent der Befragten für ein Berufsheer aus, nur rund ein Viertel (25,9 Prozent) dagegen.

Noch größer ist die Zustimmung zu dem von der SPÖ propagierten freiwilligen Sozialjahr als Ersatz für den Zivildienst. Drei Viertel (75,9 Prozent) der Jugendlichen befürworten dessen Einführung. Nur rund ein Fünftel der Befragten ist dagegen. 68,2 Prozent können sich vorstellen, auch selbst ein freiwilliges Sozialjahr mit einer monatlichen Entschädigung von 1200 Euro zu absolvieren. Unter den Mädchen ist die Bereitschaft dazu mit 76,4 Prozent größer als bei den Burschen (60 Prozent). Überdurchschnittlich ist auch die Bereitschaft zur Absolvierung des Sozialjahres unter den Jugendlichen mit Migrationshintergrund (76,5 Prozent).

Ein Viertel könnte sich Karriere beim Heer vorstellen

Knapp ein Viertel der Jugendlichen (22,5 Prozent) könnte sich vorstellen, gegen eine angemessene Bezahlung in einem Berufsheer auch selbst mitzumachen: 30,7 Prozent der jungen Männer und 14,3 Prozent der jungen Frauen. Mit zunehmendem Alter schwindet allerdings die Bereitschaft dazu: Ist es bei den 16- bis 19-jährigen noch ein Drittel der Befragten, so schrumpft der Anteil bei den 25- bis 30-jährigen auf 13,6 Prozent.

Auffällig ist auch das Bildungsgefälle in jener Gruppe, für die der Soldatenberuf eine ernsthafte Option ist. Während 41 Prozent der Nicht-Maturanten das Bundesheer als Berufsoption sehen, sind es unter den Höhergebildeten lediglich 12,9 Prozent. Überdurchschnittlich ist das Interesse an einem Berufsheer bei junge Menschen mit Migrationshintergrund (35,8 Prozent).

Dass die Wehrpflicht von den Jugendlichen wesentlich stärker abgelehnt wird, zeigt auch die jüngste OGM-Umfrage für den "Kurier" (Donnerstag-Ausgabe): Demnach waren 64 Prozent der Unter-30-Jährigen für die Abschaffung. Werden aber auch die Über-30-Jährigen befragt, so ist die Mehrheit (46 Prozent) aktuell für die Beibehaltung und nur noch 42 Prozent sind für die Abschaffung. In früheren Umfragen war das anders - im Jänner wies die Kurier-OGM-Umfrage 49 Prozent für die Abschaffung (bei 43 Prozent dagegen), im Dezember 2010 sogar 54 Prozent dafür aus.

(APA)

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