Darabos: Berufsheer noch billiger als gedacht

MINISTERRAT: DARABOS
MINISTERRAT: DARABOS(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (Herbert Pfarrhofer)
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Das Berufsheer-Modell des Verteidigungsministers soll 1,9 statt 2,18 Milliarden Euro kosten. Es ist bereits die zweite Neuberechnung mit geringeren Kosten. Darabos wird vorgeworfen, die Zahlen zu "frisieren".

SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos hat neuerlich die Kosten für ein Berufsheer berechnen lassen. Demnach kommt das Modell des Ministers jetzt noch billiger und kostet nur mehr 1,9 statt 2,18 Milliarden Euro. Das berichteten "Kurier" und "Österreich" (Dienstagausgaben).

Es ist schon das zweite Mal, dass Darabos' Modell neu berechnet und billiger wird. Ursprünglich war der Generalstab von deutlich über zwei Milliarden Euro an jährlichen Kosten ausgegangen. Das lag einige hundert Millionen über dem derzeitigen Budget, weswegen auf die derzeit aktuellen 2,18 Milliarden hinuntergerechnet wurde.

Geschönte Zahlen?

Das brachte dem Minister den Vorwurf ein, er hätte die Zahlen "frisiert". Außerdem war auch dieses Modell zu teuer, da im Budget auch die temporären Eurofighter-Raten enthalten sind. Also gab es nun eine dritte Rechenrunde mit neuerlich veränderten Planungsgrundlagen. Jetzt geht es - zumindest auf dem Papier - auch mit 1,9 Milliarden Euro. Die Kosteneinsparung sollen vor allem im Verwaltungsbereich erreicht werden.

Der "Kurier" zitiert ÖVP-Strategen, die das jüngste Darabos-Modell bereits nachgerechnet haben und davor warnen, dass das "das Ende des Bundesheeres wäre".

Kickl an Fischer: Darabos sofort absetzen

Die Freiheitlichen und BZÖ haben von Darabos  genug und fordern wegen der zweifelhaften neuen Berechnungen die Ablöse des Ministers. FP-Generalsekretär Herbert Kickl verlangte gar von SP-Bundespräsident Heinz Fischer die sofortige Abberufung des Verteidigungsministers.

FPÖ und BZÖ sehen darin viel mehr Zahlentricksereien. "Fast jede Woche preist Verteidigungsminister Darabos sein Heeresmodell um einige hundert Millionen Euro billiger an. Dieser Verteidigungsminister agiert wie ein Händler am Tarviser Markt", kritisierte BZÖ-Generalsekretär Christian Ebner. "Langsam wird es schon peinlich, was dieser Minister in periodischen Abständen von sich gibt. In Wahrheit muss Bundeskanzler Faymann diesen Mann abziehen und einen neuen Verteidigungsminister installieren", forderte Ebner.

FP-Generalsekretär Kickl sah wiederum Oberbefehlshaber und Bundespräsident Fischer gefordert, "diesem Schauspiel ein Ende zu bereiten" und "das Herr vor noch größerem Schaden zu bewahren". Denn "einzig und alleine der Oberbefehlshaber des Heeres kann diesen Wahnsinn noch stoppen", sagte Kickl. Er sprach weiters von einem "Irrsinnsplan", den Darabos verfolge und von "Wunderzahlen aus dem Frisiersalon Darabos".

(APA)

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