"Honorige Gäste": Strache verteidigt Totenrede

Strache verteidigt HeldenplatzRede
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Neonazis am Heldenplatz? Es kommen nur honorige Persönlichkeiten, sagt der FPÖ-Chef und attackiert die "Linksextremen": "Sie treten die Verfassung mit Füßen."

Am 8. Mai wird in Österreich die Kapitulation Hitler-Deutschlands gefeiert. Heinz-Christian Strache wird an diesem Tag aber trauern. Wie DiePresse.com bereits am Mittwoch berichtete, hält der FPÖ-Chef eine Rede beim umstrittenen Totengedenken der Burschenschafter am Heldenplatz. Die Nachricht schlug hohe Wellen. Am Freitag meldete sich erstmals Strache selbst zu Wort.

Dem FPÖ-Chef wurde von SPÖ und Grünen vorgeworfen, gemeinsam mit Neonazis die Kapitulation Hitler-Deutschlands zu betrauern. Strache schätzt das Publikum der Veranstaltung etwas anders ein: "Alles honorige Persönlichkeiten", sagt Strache. Die Gäste würden mit beiden Beinen auf dem Boden der Verfassung stehen. Ganz im Gegensatz zu den Linksextremisten. "Die treten unsere Verfassung mit Füßen."

Ausschreitungen am Heldenplatz?

Für Straches Rede um 19.30 Uhr zeichnet sich jedenfalls Widerstand aus dem linken Lager ab: Ein Bündnis aus Sozialistischer Jugend, Grünen und Israelitischer Kultusgemeinde wird zeitgleich eine Gegendemonstration  abhalten. Tenor: "Wir überlassen den Nazis sicher nicht den Heldenplatz."

Doch Strache beteuert am Freitag erneut, dass er selbst nichts mit der Nazi-Zeit zu tun haben will. Am Sonntag "werde allen Soldaten und Zivilisten gedacht, die sich keines Verbrechens schuldig gemacht haben." Krieg sei etwas entsetzliches, die Verbrechen der Nationalsozialisten unbestritten. Es werde beim Totengedenken keine Relativierung, Verharmlosung und keine Rechtfertigung geben, sagt Strache.

"Der FPÖ-Führer" kommt

Der FPÖ-Chef trat schon 2004 bei der umstrittenen Veranstaltung des Wiener Korporationsrings auf, die heuer von Olympia und damit der vermeintlich extremsten aller Burschenschaften ausgerichtet wird. Auch im Internet wird für das Event Werbung gemacht - unter anderem auf der berüchtigten Neonazi-Homepage "alpen-donau.info". Als Festredner wird dort "FPÖ-Führer" Strache angekündigt.

(Red.)

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