Mit einem Bild von NS-Zwangsarbeitern machen die freiheitlichen Polizeigewerkschafter zurzeit auf schwierige Arbeitsbedingungen bei der Exekutive aufmerksam. "Pietätlos", kritisiert das Mauthausen-Komitee.
Die freiheitlichen Polizeigewerkschafter sorgen für Empörung. In einer Aussendung an ihre Mitglieder beklagen sie sich einem Bericht der Gratiszeitung "Heute" (Montagausgabe) zu Folge über die zu leistende Schwerarbeit bei der Exekutive und fordern mehr Urlaub. Bebildert ist der Artikel mit einem Aquarell "Arbeit in der Gießerei", das offenbar NS-Zwangsarbeiter zeigt.
"Pietätlos und unzumutbar"
Das Mauthausen-Komitee sieht die Verwendung dieses Bildes des Holocaust-Überlebenden Etienne van Ploeg als "pietätlos und unzumutbar". Der stellvertretende Vorsitzende der Polizeigewerkschaft Hermann Wally sprach von einer "unverantwortlichen Entgleisung". Grünen-Sozialsprecher Karl Öllinger erkennt einen den "NS-Terror verharmlosenden Vergleich von Polizeiarbeit und Zwangsarbeit in den Konzentrationslagern".
Der Vorsitzende der freiheitlichen Gewerkschafter (AUF), Werner Herbert erklärte hingegen, das Bild habe keinen geschichtlichen Bezug auf KZ-Zwangsarbeit. Vielmehr werde zeichnerisch die schwere Arbeit in einer Gießerei dargestellt. Die AUF lehne die NS-Zeit "mit ihren schrecklichen und verbrecherischen Auswüchsen" entschieden ab.
(APA)