SPÖ: Ackerl kritisiert Häupls Wehrpflicht-"Flop"

Josef Ackerl
Josef Ackerl(c) Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Der oberösterreichische SPÖ-Chef rügt seine Parteikollegen Michael Häupl und Gabi Burgstaller: "Manchmal wäre es wirklich gut, vor einem übereilten Schwenk gewisse Positionen zuerst parteiintern zu diskutieren."

Der oberösterreichische SPÖ-Vorsitzende Josef Ackerl kritisiert die Diskussionskultur in der eigenen Partei. In einem Interview mit dem "Standard" (Freitag-Ausgabe) kritisiert er vor allem Wiens Bürgermeister Michael Häupl wegen dessen Drängen auf eine Wehrpflicht-Ende sowie Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller wegen deren Eintreten für Zugangsbeschränkungen bei den Universitäten. "Manchmal wäre es wirklich gut, vor einem übereilten Schwenk gewisse Positionen zuerst parteiintern zu diskutieren", so Ackerl.

Es sei "abenteuerlich", wenn er sich "den Flop, den der Wiener Bürgermeister Michael Häupl mit der Wehrpflichtdebatte hingelegt hat, anschaue", sagte Ackerl. "Da ist er als Wiener SPÖ-Vorsitzender überhaupt nicht seiner Verantwortung der Bundespartei gegenüber nachgekommen. Er hat dazu beigetragen, dass ein Minister beschädigt und ein Generalstabschef entlassen wurde".

"Unehrliche" Diskussion über freien Uni-Zugang

Die Diskussion über den freien Uni-Zugangs werde "unehrlich" geführt - "einschließlich Gabi Burgstaller". Sie äußere sich aber "interessanterweise" innerhalb der Partei nie in derartiger Weise, sondern "immer nur über die Medien".

Ackerls sprach sich klar für einen freien Hochschulzugang aus. "Aber es braucht dringend Veränderungen im Bildungsbereich, und dafür braucht es Zeit und Geld". Als "Tropfen auf den heißen Stein" würde er den Unis jetzt sofort 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Dann könne man über weitere Finanzierungsmodelle reden. Das Geld könne etwa über eine "deutlich höhere Vermögensbesteuerung" hereinkommen.

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter wollte die Kritik nicht überbewerten. Er erklärte am, Freitag, im Interview seien die Aussagen Ackerls überspitzt dargestellt worden.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.