BZÖ: Gorbach-Ausschluss einstimmig vollzogen

Hubert Gorbach; BZÖ; Telekom
Hubert Gorbach; BZÖ; Telekom(c) APA/HARALD SCHNEIDER (Harald Schneider)
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"Wir mussten diesen Schritt setzen, um Schaden von der Partei abzuwenden", sagt der Vorarlberger BZÖ-Obmann Hagen.

Das BZÖ Vorarlberg hat sein Gründungsmitglied Hubert Gorbach am Donnerstagabend erwartungsgemäß ausgeschlossen. In der rund eineinhalbstündigen Parteivorstandssitzung habe es "lange Diskussionen" gegeben - letztlich sei der Beschluss aber einstimmig ausgefallen. "Von Huberts Seite kommen immer wieder Sachen, die der Partei nicht guttun. Wir mussten darum diesen Schritt setzen, um hier Schaden von der Partei abzuwenden", erklärte der Vorarlberger BZÖ-Obmann Christoph Hagen.

Man wolle "alte Geschichten ad acta legen", weil es sich beim BZÖ unter Josef Bucher um eine neue Partei handle, die "sauber und transparent" sein wolle. Das BZÖ Vorarlberg wolle sich im Kontakt mit der Bevölkerung nicht für etwas verteidigen müssen, für das man gar nichts könne - auch wenn man Gorbach nicht vorverurteilen wolle: "Was da dran ist, kann nur er selber sagen", betonte Hagen.

BZÖ-Chef Josef Bucher hatte die Vorarlberger Landespartei am Donnerstag damit beauftragt, Gorbach auszuschließen. Gegen den Ex-Vizekanzler wird in Zusammenhang mit dubiosen Zahlungen der Telekom Austria ermittelt. Gorbach weist alle Vorwürfe zurück.

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Geld für weiteren FPÖ/BZÖ-Politiker?

Einem Bericht der Zeitung "Österreich" zufolge hat die Telekom nicht nur an Gorbach Geld gezahlt, sondern auch an seinen Parteifreund, den ehemaligen FP-Nationalrat und späteren Tiroler BZÖ-Obmann Klaus Wittauer. Er habe insgesamt mehr als 400.000 für "Beratungsleistungen" erhalten. Wittauer gab zunächst keine Stellungnahme ab.

Eccher: "Gab nie Zusammenarbeit"

Der ehemalige BZÖ-Geschäftsführer Arno Eccher hat am Freitag Berichte über Geldflüsse zwischen der Telekom und dem BZÖ oder dessen Agentur Orange zurückgewiesen. Es habe nie eine Zusammenarbeit gegeben, erklärte er in einem Interview mit den "Vorarlberger Nachrichten" (Freitag). "Arno Eccher hat nie mit einem Telekom-Vertreter gesprochen, geschweige denn eine Vereinbarung mit einem solchen getroffen", sagte er.

Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, dass sich Hubert Gorbach auf einen Deal eingelassen habe, antwortete Eccher: "Nein. Aber das muss er selber aufklären". Er habe keinen Kontakt mehr mit ihm. Eccher ist seit einem Jahr zweiter Landesgeschäftsführer der FPÖ Vorarlberg.

(APA/Red.)

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