Christine Marek nimmt sich "aus der Schusslinie" und wechselt in den Nationalrat. Sie kritisiert die "regelmäßigen Angriffe aus den eigenen Reihen". Ihr Nachfolger wurde noch nicht bekannt gegeben.
Wiens ÖVP-Chefin Christine Marek tritt von ihren Ämtern in der Landespartei zurück und wechselt als Nachfolgerin von Maria Rauch-Kallat in den Nationalrat. Das gab sie am Freitag in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz bekannt.
Marek sparte nicht mit Kritik an der eigenen Partei: Sie habe nicht die "notwendige Geschlossenheit" hinter sich gehabt. Die "regelmäßigen Angriffe auf mich aus den eigenen Reihen" hätten die Partei als Gesamtes geschwächt. Deshalb nehme sie sich "aus der Schusslinie". Die Entscheidung habe sie bereits Ende August in Absprache mit Bundesparteichef Michael Spindelegger getroffen, sagte die bisherige Wiener Klubobfrau.
Wer die Führung der Landespartei übernimmt, wurde vorerst nicht bekanntgegeben. Darüber werde am Abend im Parteivorstand diskutiert, hieß es.
Als Favoriten für die Nachfolge gelten derzeit Gemeinderat Fritz Aichinger und der Hernalser Bezirksparteiobmann Manfred Juraczka. Als möglicher Kandidat wurde auch Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz gehandelt. Er hat aber abgewunken.
Auch Stadtrat Gerstl wechselt in Nationalrat
Marek galt schon seit dem Debakel ihrer Partei bei der Wien-Wahl im Oktober 2010 als Ablösekandidatin. Der Rücktritt von Wolfgang Schüssel als Nationalratsabgeordneter brachte nun das Personalkarussell in Gang. Schüssels Mandat wird - wie bereits berichtet - der nicht amtsführende Wiener ÖVP-Stadtrat Wolfgang Gerstl übernehmen.