Kanzler-Gattin arbeitete für "Heute"-Eigentümer

Kanzler-Gattin arbeitete für
Kanzler-Gattin arbeitete für "Heute"-EigentümerMartina Ludwig-Faymann, Werner Faymann
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Die Kanzlerfamilie und ihre Nähe zum Boulevard: Ludwig-Faymann soll 2010 ein Jobangebot von "Heute"-Geschäftsführer Jansky angenommen haben. Sie kümmerte sich um den Relaunch des Magazins "Fair Wohnen".

Im Sog der Inseraten-Affäre kommen nun weitere Details über die Beziehungen zwischen der Gratistageszeitung "Heute" und der Kanzlerfamilie ans Tageslicht. Wie der "Falter" berichtet, hat Kanzlergattin Martina Ludwig-Faymann für eine Firma gearbeitet, hinter der die "Heute"-Eigentümer stehen.

Von Sommer 2010 war Ludwig-Faymann demnach ein Jahr lang für den Relaunch von "Fair Wohnen" verantwortlich. Das Magazin wird von der "QMM Quality Multi Media Gmbh" produziert, die im Eigentum der "Periodika Privatstiftung" steht. Diese ist wiederum mit 62 Prozent an der Gratiszeitung "Heute" beteiligt. Das Job-Angebot soll damals direkt von "Heute"-Geschäftsführer Wolfgang Jansky gekommen sein.

"Heute"-Geschäftsführer Jansky war vor der Gründung des Gratisblatts Pressesprecher des damaligen Wohnbaustadtrats Werner Faymann. Und  Pressesprecherin von Faymanns engstem Vertrauten, Medienstaatssekretär Josef Ostermayer, ist derzeit Janskys Lebensgefährtin Elvira Franta, die auch für die Inseratenvergabe des Kanzleramts zuständig ist.

"Hab ich jetzt Berufsverbot?"

Ludwig-Faymann will von einer schiefen Optik trotzdem nichts wissen: "Ich habe mein Leben lang als Journalistin gearbeitet. Habe ich jetzt Berufsverbot, weil mein Mann Kanzler ist?". Die Frage nach den Besitzverhältnissen des Magazins habe sie sich nach eigenem Bekunden nicht gestellt.

Der Bundeskanzler steht seit Wochen wegen seiner umstrittenen Inseraten-Vergabepraxis an Wiener Boulevardzeitungen in der Kritik. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn, weil er angeblich Einfluss auf die Inseraten-Vergabe ÖBB genommen haben soll.

(Red.)

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