Die Regierung habe den drohenden Verlust der Bestnote nicht ausreichend ernst genommen, sagen vier von fünf befragten Österreichern.
Die Österreicher sehen die Schuld am Verlust des Triple-A (durch S&P) bei den Politikern. Die Bundesregierung habe den drohenden Verlust der Bestnote nicht ausreichend ernst genommen und entsprechende Maßnahmen gesetzt, geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Oekonsult hervor, für die von 13. bis 16. Jänner rund 1100 Personen befragt wurden. Dieser Meinung sind vier von fünf Österreichern (80, 8 Prozent der Befragten).
Mehr als die Hälfte (65,5 Prozent) der Befragten war von der Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) vergangenen Freitag aber nicht überrascht. Bei den beiden Konkurrenzagenturen Moody's und Fitch hat Österreich übrigens nach wie vor die beste Note AAA.
Niemand verfügt über Lösungskompetenz
Verantwortungsbewusstsein und Lösungskompetenz hinsichtlich der Euro- und Staatsschuldenkrise sprechen die Österreicher sowohl der Regierung als auch der Opposition ab. Die Aussage, dass "Verhinderer und Blockierer" spätestens jetzt ihren Widerstand etwa gegen eine umfassende Verwaltungs-, Pensions- oder Gesundheitsreform aufgeben müssten, befinden rund 90 Prozent der befragten Personen als zutreffend.
Ebenfalls rund 90 Prozent halten eine Finanztransaktionssteuer für ein gutes Konzept, Währungsspekulationen einzudämmen.
Mehrheit hält Ratings für "politisch motiviert"
Die Ratings der drei großen Agenturen (S&P, Moody's, Fitch) halten fast 85 Prozent für "vorwiegend politisch motiviert". Etwa 80 Prozent sprechen sich für eine europäische Ratingagentur aus.
(APA)