Reisebüro für Terroristen in Wien?

Das Al-Shabaab-Territorium in Somalia
Das Al-Shabaab-Territorium in Somalia(c) Reuters (Handout)
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Die sechsköpfige Gruppe um den "Austro-Taliban" soll in einem Wiener Mietshaus Reisen in Terrorcamps organisiert haben.

[WIEN/APA] Eine Gruppe radikaler Moslems soll von Wien aus Reisen in Terrorcamps organisiert haben, wie der "Kurier" unter Berufung auf die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft berichtet. Die sechsköpfige Gruppe rund um den 26-jährigen Thomas A.-J., der in Medien als "Austro-Taliban" bezeichnet wird, soll in einem Wiener Mietshaus quasi ein Reisebüro für potenzielle Terroristen betrieben haben.

Ein Ziel seien die Camps der radikal-islamischen Al-Shabaab-Milizen in Somalia gewesen. Ende 2009 soll Thomas A.-J. selbst versucht haben, mit sieben Getreuen, seiner Frau und seiner Schwester nach Somalia zu reisen. Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass die Reisenden das militärische Handwerk erlernen und in den Kampf ziehen wollten. Der Wiener bestreitet das aber.

Der 26-Jährige sitzt seit Juni 2011 in Untersuchungshaft. Den sechs Angeklagten drohen bis zu zehn Jahre Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" vor. Von einem angeblich geplanten Flugzeug-Anschlag auf den Deutschen Reichstag, über den vor einem halben Jahr berichtet wurde, sei in der Anklageschrift nun aber keine Rede mehr.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.01.2012)

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