Telekom-Affäre: Ametsreiter wird als Beschuldigter geführt

Telekom Austria Chief Executive Ametsreiter addresses a news conference in Vienna
Telekom Austria Chief Executive Ametsreiter addresses a news conference in Vienna(c) REUTERS (Heinz-peter Bader)
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Das Bundesamt für Korruptionsbekämpfung soll Ermittlungen gegen den amtierenden Telekom-Chef führen. Laut Telekom ist die Anzeige völlig haltlos.

Die Liste der Beschuldigten bei den diversen Affären rund um die Telekom Austria ist um einen prominenten Namen reicher: Hannes Ametsreiter, amtierender Chef des teilstaatlichen Telekomkonzerns.

Der BZÖ-Abgeordnete Stefan Petzner zitierte am Dienstag im Korruptions-U-Ausschuss aus einer Einvernahme der Leiterin der Rechtsabteilung der Telekom Austria. Darin wird sie mit den Worten wiedergegeben, dass ihr zur Kenntnis gebracht wurde, dass das Bundesamt für Korruptionsbekämpfung über Antrag der Staatsanwaltschaft Wien Ermittlungen gegen Ametsreiter und Andere wegen des Verdachts der Bestechlichkeit führt. Von der Telekom hieß es, es handle sich um einen anonyme Anzeige, die völlig haltlos sei.

Die Vorwürfe gegen Ametsreiter kommen für ihn zu einem denkbar schlechtem Zeitpunkt. Am Dienstag hatte der Kleinanlegervertreter Wilhelm Rasinger neue Führungsköpfe für die Telekom gefordert und nächste Woche muss Ametsreiter bei der Jahrespressekonferenz voraussichtlich eine tiefrote Jahresbilanz 2011 präsentieren. Die Dividende wurde bereits halbiert. Analysten erwarten ein Jahres-Minus von rund 200 Millionen Euro. Gleichzeitig schickt sich der Investor Ronny Pecik an, eine Sperrminorität bei der Telekom zu erwerben. Medienberichten zufolge soll er diese spätestens zu Monatsende verkünden. Offiziell hat er bereits 20 Prozent an dem ehemals staatlichen Monopolisten, er bräuchte zur Sperrminorität also nur noch fünf Prozent plus eine Aktie.

(APA)

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