Abschaffung der Bezirksschulräte bringt 5,5 Mio.

Abschaffung Bezirksschulraete bringt
Abschaffung Bezirksschulraete bringt(c) Dapd (Hans Punz)
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Die Kompetenzen der Bezirksschulräte sollen künftig an die Landesschulräte gehen. Das Einsparungspotenzial: Rund fünf Millionen Euro jährlich und damit 5,5 Prozent der Personalkosten in der gesamten Schulverwaltung.

Wien/Apa/J.n. Eine große Reform der Schulverwaltung – wie diese stets gefordert wird – sieht anders aus: Anstatt umfassender struktureller Veränderungen plant die Regierung die Abschaffung der Bezirksschulräte. Das Einsparungspotenzial: Rund fünf Millionen Euro jährlich und damit 5,5 Prozent der Personalkosten in der gesamten Schulverwaltung. Die Aufgaben der 155 Personen, die in den Bezirksschulräten als Verwaltungspersonal des Bundes angestellt sind, sollen künftig vom Landesschulrat übernommen werden. Die 117 Bezirksschulinspektoren sollen als „regionale Qualitätsmanager“ fungieren.

Diese Neuordnung der Kompetenzen dürfte beim niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) für Unmut sorgen. Denn gehen die Kompetenzen der Bezirksschulräte an die Landesschulräte, werden sie an eine Bundesbehörde übertragen. Und genau das widerspricht den Wünschen Prölls. Erst vor wenigen Tagen plädierte er einmal mehr für die „Verländerung“ der Schulverwaltung – also eine Kompetenzverschiebung zugunsten der Länder. Sein Vorschlag: die Landesschulräte durch Bildungsdirektionen zu ersetzen. Die Zuständigkeit über diese solle bei den Ländern liegen, so Pröll.

Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) erteilte einer neuerlichen Diskussion über die Kompetenzaufteilung aber eine prompte Absage.

Salzburg spart drei Mio. Euro

Auch in Salzburg wird in der Schulverwaltung gespart. Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) wird die Verwaltung der Landeslehrer von ihren Schulabteilungen an den Landesschulrat – und damit an den Bund – abgeben. Gespart werden dadurch drei Millionen Euro jährlich. Salzburg ist nach Wien, Oberösterreich, Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland des sechste Land, dass die Doppelgleisigkeit abschafft.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.02.2012)

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