Wittauer im U-Ausschuss: "Ich war kein Geldverteiler"

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UAusschuss Wittauer will kein(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Der frühere BZÖ-Abgeordnete Wittauer bestreitet, Gelder von der Telekom erhalten zu haben. Den orangen Fraktionsführer Petzner beschuldigt er, "interessensgeleitete Unwahrheiten" zu verbreiten.

Der frühere BZÖ-Abgeordnete Klaus Wittauer hat am Montag im U-Ausschuss bestritten, Geld von der Telekom ans BZÖ vermittelt zu haben. "Über Werbung und Spenden hat die Telekom nicht mit mir gesprochen, dafür hatte sie Hochegger", sagte Wittauer. Weiters hätte er keinen Grund gehabt, die Kampagne von Spitzenkandidat Peter Westenthaler zu unterstützen: "Ich mag Peter Westenthaler nicht. Warum sollte ich ihm Geld zahlen, das täte mir heute noch weh." Allerdings habe er nach seinem Ausscheiden aus der Politik 677.000 Euro über Beraterverträge von der Telekom erhalten.

Gleich einleitend beschwerte sich Wittauer, dass nach den letzten Zeugenaussagen im U-Ausschuss "Unrichtiges und Nicht-Ausrecherchiertes" über ihn in den Medien erschienen sei. BZÖ-Fraktionsführer Stefan Petzner beschuldigte er, über ihn "interessensgeleitete Unwahrheiten verbreitet" zu haben. Dass Unternehmen Gelder an Parteien fließen lassen, nannte er normal: "Wie wir alle wissen, gibt es eine lange Tradition der Parteienfinanzierung." Davon seien nicht nur FPÖ und BZÖ betroffen.

Auch ärgerte er sich darüber, dass innerhalb des BZÖ scheinbar alle unwissend seien. "Das geht gar nicht dass niemand etwas weiß. Dass eine Agentur hergeht und einfach Rechnungen verschickt, das geht nicht", so Wittauer.

Anders als Petzner, "war ich nie Sekretär"

Er selbst sei jedenfalls "kein krimineller Nehmer, kein Geldverteiler" gewesen. Die Telekom habe nie versucht, ihn zu bestechen. Außerdem müsse Petzner als Ex-Pressesprecher von Parteigründer Jörg Haider über die Finanzlage des BZÖ im Jahr 2006 besser Bescheid wissen, als er: "Zum damaligen Zeitpunkt war das BZÖ Dr. Jörg Haider. Im Gegensatz zu Ihnen war ich nie sein Sekretär."

Im U-Ausschuss hatten zuvor mehrere Zeugen Wittauer in Zusammenhang mit den verdeckten Parteispenden der Telekom an das BZÖ gebracht. So hatte der vom Bundes-BZÖ mit dem Wahlkampf 2006 betraute Werbeunternehmer Kurt Schmied berichtet, Wittauer habe ihm gesagt, er solle Wahlkampf-Rechnungen an die Telekom schicken. Wittauer selbst blieb vage: Es könne "leicht sein", dass Schmied den Eindruck hatte, er habe das Geld organisiert. Wodurch der Eindruck entstanden sein könnte, sagte er jedoch nicht.

Allerdings räumte er ein, dass er der Werbeagentur des BZÖ im Wahlkampf 2006 eine Schiene zur Telekom Austria gelegt habe, indem er ihm die Telefonnummer des damaligen Festnetz-Finanzvorstands Gernot Schieszler gegeben habe. Dass die gesamten von der Telekom bezahlten Mittel in den Wahlkampf des BZÖ-Tirol geflossen sein könnten, wies er zurück und betonte, die dortige Kampagne habe nur 380.000 Euro gekostet.

Leistungen, außerhalb des Vertrages

Als gänzlich unproblematisch stellte Wittauer die Tatsache dar, dass er nach seinem Ausscheiden aus der Politik Geld aus einem Beratungsvertrag mit der Telekom Austria bezogen hatte. Es sei der Telekom klar gewesen, "dass ich ein Telekom-Wisser bin", sagte Wittauer dazu. Daher sei es der Wunsch des Festnetzbereichs im Konzern gewesen, dass er für die Telekom arbeite. Auf Details seiner Leistungen für die Telekom ging er nicht ein: "Meine Aufgabe war es, Konzepte zu entwickeln."

Wittauer räumte allerdings ein, für die Telekom auch Leistungen außerhalb des eigentlichen Vertragsgegenstandes abgewickelt zu haben: So verrechnete er im November 2007 ein "außerordentliches Projekthonorar" von 19.200 Euro im Zusammenhang mit der eTel-Integration. Tatsächlich ging es dabei aber um die "Verköstigung" von Gästen der Telekom bzw. deren Kunden bei der "Weißwurstparty" beim Stanglwirt in Going. Wittauer sagte, er habe das mit privaten Auslagen vorfinanziert, "weil die Telekom in ihrer unflexiblen Art einfach nicht fähig war, kurzfristig was zu organisieren".

(APA/Red.)

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