U-Ausschuss mit Folgen - nun auch in Bulgarien?

(c) FABRY Clemens
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Bulgariens Innenminister will im Parlament in Sofia die Aktivitäten von Hochegger und Strasser klären.

Sofia. Was hat Ex-Innenminister Ernst Strasser für die bulgarische Regierung gemacht, das ein Honorar von 100.000 Euro rechtfertigt? Welche Leistungen hat Peter Hochegger erbracht, als er eine Lobbying-Kampagne für den früheren Premierminister Sergej Stanischew für knapp eine Million Euro durchführte? Diese Fragen werden nun auch in Bulgarien gestellt. Innenminister Tzwetan Tzwetanow fordert, dass auch in seinem Land ein Untersuchungsausschuss im Parlament ins Leben gerufen wird, um die Beziehungen zwischen der damaligen Regierung und den österreichischen Lobbyisten zu prüfen.

2008 bekam Hochegger den Auftrag, das Image Bulgariens in der EU zu verbessern. Laut der Aussage Hocheggers im U-Ausschuss in Wien soll Ernst Strasser dafür ein Honorar von 100.000 Euro bekommen haben. In den Unterlagen steht der Name Strasser aber nicht. Gegenüber der bulgarischen Zeitung „Capital“ sagte Sergej Stanischew, er kenne den österreichischen Minister nicht und wisse nicht, was er für Bulgarien gemacht habe. Weiteres pikantes Detail: Als Subunternehmer von Hochegger fungierte jene PR-Agentur, die Monika Janowa gehörte. Janowa ist heute die Lebensgefährtin von Stanischew.

Vizepremier Tzwetanow sagt, er habe er in Brüssel negative Äußerungen über Bulgarien wegen der Beziehungen zwischen dessen Ex-Premier und Hochegger vernommen. Er will auch wissen, wofür das Geld für die Imagekampagne genau verwendet wurde.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.03.2012)

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