Armin Wolf zur "Twitteria": "Ich grüße mein Volk"

Armon Wolf Twitteria gruesse
Armon Wolf Twitteria gruesse(c) Günter Felbermayer
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Podiumsdiskussion im Rahmen der Studie zur "Twitterpolitik". Von Trollen, politischen Autounfällen, Rankings und dem rüden Umgang auf dem Micro-Blogging-Dienst.

"Traumbesetzung eines Twitterpodiums" wurde in einem Tweet vermerkt: Und diese Feststellung wird wohl für die Wiener Twitteria wirklich gelten. Pünktlich zum Erscheinen der Studie an der Uni Wien zum Thema "Twitterpolitik"  wurde eine hochgradig besetzte Podiumsdiskussion auf die Beine gestellt.

Die Diskutanten, alle fest in der "Twitteria" verankert:  Armin Wolf, ZiB2-Moderator und unangefochten meistverfolgter Österreicher auf Twitter. Stefan Petzner, BZÖ-Politiker, der auch mal ins Twitter-Fettnäpfchen tritt. Michel Reimon, grüner Landtagsabgeordneter und einer der aktivsten Politiker auf dem Micro-Blogging-Dienst. Und Corinna Milborn, stellvertretende Chefredakteurin bei "News" und Moderatorin des Club 2.

Kurz zur Studie: Die Autoren Julian Ausserhofer, Axel Kittenberger und Axel Maireder analysierten zwischen Oktober 2011 und Jänner 2012 fast 150.000 Tweets (Kurznachrichten) von 374 Usern, die sich in den drei Monaten davor mehrfach zu politischen Themen geäußert hatten. (mehr dazu...)

Vor dem Podium im Desingcenter des Museumsquartiers in Wien wurde netzgewerkt - doch weniger im herkömmlichen Sinn durch Gespräche, sondern ganz auf das Smarthone konzentriert. Hin und wieder sprachen sich die Menschen im Publikum dann aber trotzdem an - "Bist du nicht XXX auf Twitter?" konnte man dann hören. So wurden also zarte Offline-Bande aus dem Online-Leben gelegt.

"Und dann gibt es noch diese Trolle..."

Die Diskussion selbst wurde von Armin Wolf sehr selbstbewusst mit den Worten "ich grüße mein Volk" eröffnet. Der Führende in allen Twitter-Österreich-Rankings sieht den Mikro-Blog-Dienst als eine Art personalisierte Nachrichtenagentur. Doch: "Ich antworte aber auch sehr gern auf Anfragen. Und dann gibt es noch diese Trolle - wenn ich Zeit habe, diskutiere ich auch zum Beispiel mit Vilimsky von der FPÖ auf Twitter."

Stefan Petzner erzählte von seinen User-Gewohnheiten, die im Publikum bestätigendes Kopfnicken ernteten: "Gleich nach dem Aufstehen rauche ich eine und dann poste ich, wie gut ich geschlafen habe."

Petzner Twitter-Auftritt stand über weite Zeit der Diskussion im Mittelpunkt: So findet Wolf, seine Tweets hätten "die Faszination eines politischen Autounfalls". Und Corinna Milborn meinte, es gebe einfach "einen ungebremsten Petzner im Netz - sehr authentisch."

Twitter wird "in rüder Art verwendet"

Doch gibt es Unterschiede in der Kommunikation zum realen Leben? Reimon bejahte und meinte, Twitter werde "von manchen Menschen in rüder Art verwendet. In einer Bar werde man nicht so nachdrücklich angeredet." Auch Petzner schlug in dieselbe Kerbe: "Man kommt auf Twitter mit Leuten in Kontakt, dich ich vielleicht auf der Straße sonst nichtmal gegrüßt hätte."

Übrigens: Armin Wolf richtete einen Aufruf an alle (nicht anwesenden) Journalisten: "Ein Redakteur, der keinen Twitter-Account hat und das nicht zumindest als Recherche-Quelle benutzt ist so wie ein Journalist ohne Handy."

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