Kärnten als Naziland: Protestbrief an Grüne Abgeordnete

EU-Abgeordnete Eva Lichtenberger (Grüne)
EU-Abgeordnete Eva Lichtenberger (Grüne)(c) APA (Herbert Neubauer)
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Eine Landkarte auf der Facebookseite von Eva Lichtenberger soll Kärnten mit dem Begriff "Nazi" beschrieben haben. 'Ich kann dem nicht widersprechen', habe die Grüne kommentiert. Lichtenberger fühlt sich missverstanden. Die Landesregierung ist empört.

Eine Protestnote der Kärntner Landesregierung geht an die Grüne EU-Abgeordnete Eva Lichtenberger. Auf ihrer Facebookseite soll vor einigen Wochen eine Landkarte erschienen sein, auf der Kärnten mit dem Begriff "Nazi" beschrieben wird. Die Parlamentarierin habe diese Landkarte nicht umgehend gelöscht. Sie soll den Eintrag auf ihrem Profil mit den Worten "ich kann dem einfach nicht widersprechen" kommentiert haben. Das sagte Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) am Mittwoch.

Der Protestbrief der Regierung wurde von all ihren Mitgliedern unterzeichnet. "Eine derart unsachliche und niveaulose Pauschalverurteilung eines Bundeslandes von Seiten einer Abgeordneten zum EU-Parlament ist aus meiner Sicht völlig inakzeptabel", sagte Dörfler. Und: "Frau Lichtenberger sollte sich ernsthaft mit einem Rücktritt auseinandersetzen." Der Freiheitliche Europaabgeordnete Andreas Mölzer ortet am Donnerstag einen "unglaublichen Affront gegenüber allen Kärntnerinnen und Kärntnern". Der Kommentar stehe im Widerspruch zu den Werten des Europaparlaments. Lichtenberger solle sich dafür entschuldigen.

"Mein Kommentar richtete sich gegen Vorurteile und nicht gegen die BewohnerInnen Kärntens oder anderer österreichischer Bundesländer", teilte Lichtenberger der "Presse" am Donnerstag mit. "Der Satz 'ich kann dem einfach nicht widersprechen' bezog sich dezidiert auf das Wort "Vorurteile". Sollte das jemand missverstanden haben und sich daher verletzt fühlen, bedauere ich dies sehr."

(Ag./Red.)

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