Bundesheer schickt zusätzliche Soldaten in den Kosovo

Bundesheer schickt zusaetzliche Soldaten
Bundesheer schickt zusaetzliche Soldaten(c) APA (Herbert Pfarrhofer)
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150 Soldaten des Bundesheeres und 550 deutsche Bundeswehr-Soldaten werden ab 1. Mai an der Grenze zu Serbien eingesetzt.

Das Bundesheer entsendet nach den jüngsten Spannungen im Nordkosovo erneut 150 Soldaten in die Region. Gemeinsam mit 550 deutschen Bundeswehr-Soldaten sollen die operativen Reservekräfte (ORF-Bataillon) bis 1. Mai wieder vor Ort sein. Das Verteidigungsministerium in Wien bestätigte Samstagfrüh einen "Spiegel Online"-Bericht. Dies geschehe wegen der bevorstehenden Wahlen auf Anforderung der internationalen Schutztruppe KFOR, so Robert Rauter von der Kommunikationsabteilung des Ministeriums.

Die Bundesheer-Soldaten waren erst Anfang April aus dem Kosovo zurückgekehrt. Sie waren im Sommer des Vorjahres auf den Balkan geschickt worden, als die Lage im mehrheitlich von Serben bewohnten Norden des Kosovo eskalierte. Regulär sind im Kosovo rund 400 österreichische Soldaten als Teil der KFOR stationiert. Im November 2011 wurden bei Zusammenstößen zwischen Kosovo-Serben und KFOR-Truppen elf österreichische Soldaten verletzt.

Soldaten des ORF-Bataillon werden bei Bedarf auf dem Balkan eingesetzt. Sie unterstützen bei Spannungen und Krisen die Truppen der Missionen KFOR und EUFOR in Kosovo sowie in Bosnien und Herzegowina. Die Reserve-Bataillone sollen unter anderem dabei helfen, den Frieden zu erhalten und ein sicheres Umfeld zu schaffen. Dazu gehört auch der Kampf gegen Drogenhandel, illegale Grenzübergänge und Waffenschmuggel.

Am 6. Mai finden in Serbien mehrere Wahlen zugleich ab. Im Norden des Kosovo, das Serbien immer noch als seine Provinz betrachtet, wollen lokale Serben selbst "serbische" Lokalwahlen organisieren, und sorgen damit für neue Spannungen. Die kosovarische Regierung ließ zuletzt wissen, dass sie einen solchen Urnengang falls notwendig auch mit Gewalt verhindern will.

(APA)

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