In der SPÖ könnte es einen freiwilligen Wechsel vor der Wahl geben, in der ÖVP nicht.
Wien/No/Pri. Das Gerücht ist alt, aber gut: Sozialminister Rudolf Hundstorfer könnte im Herbst seinen Traumjob übernehmen – den des Wiener Bürgermeisters. In der Riege der Stadträte zeichne sich kein Nachfolger für Michael Häupl ab, ein neuer Wiener Frontmann wäre aber ein Zugpferd im Nationalratswahlkampf, so die Überlegung. Als Hundstorfer-Nachfolger wird Gemeindegewerkschafter Christian Meidlinger genannt. Und noch ein Regierungsmitglied wird für (vermeintlich) höhere Weihen gehandelt: Gabriele Heinisch-Hosek soll die SPÖ-Liste bei der NÖ-Landtagswahl anführen. Allein: Den Wunsch in der Partei gibt es wohl, aber die Frauenministerin will nicht. Nach der nächsten Wahl wird aufseiten der SPÖ wohl Bildungsministerin Claudia Schmied ausscheiden, für ihr Amt interessiert sich Heinisch-Hosek, auch der Name Laura Rudas ist zu hören. Und: Andreas Schieder will unbedingt Finanzminister werden.
Im ÖVP-Team wird es kaum Bewegung geben, so nicht der Chef selbst überraschend fällt. Nikolaus Berlakovich ist in Ungnade gefallen, für ein Jahr will Nachfolgekandidat Stephan Pernkopf aber nicht sein Amt als niederösterreichischer Landesrat aufgeben, weil er im Wahlkampf gebraucht wird. Die Idee, Spindelegger könnte zwar Parteichef bleiben, nicht aber Spitzenkandidat werden, geistert zwar durch die ÖVP, wird von ihm aber laut dementiert. Genannt werden dafür Maria Fekter und Reinhold Mitterlehner.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.04.2012)