Der parteiinterne Konflikt bei den Piraten hält an. Der Neo-Gemeinderat Ofer flog nach einer "außerordentlichen Generalversammlung" aus dem Parteivorstand.
Der Innsbrucker "Pirat" und Neo-Gemeinderat Alexander Ofer ist auf einer kürzlich abgehaltenen "außerordentlichen Generalversammlung" der "Piraten Partei Tirols" nicht mehr in den neuen Parteivorstand gewählt worden. Der Grund: Ofer habe einen "autoritären Führungsstil" an den Tag gelegt und sei nicht bereit gewesen, Einsicht in ein Spendenkonto und in Parteiunterlagen zu gewähren, erklärten die neuen Vorstandsmitglieder am Freitag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.
Ofer sagte am Freitag hingegen, dass diese Personen "nicht legitimiert" seien, für die Piratenpartei Tirols zu sprechen. Die außerordentliche Generalversammlung sei "nicht rechtmäßig zustande gekommen", die neuen Vorstandsmitglieder hätten sich "nicht an die Statuten gehalten" und seien keine Mitglieder, kritisierte Ofer: "Die haben gemeutert".
Das neue Vorstandsmitglied Wolfgang Samsinger verteidigte indes die Vorgangsweise: "Die Generalversammlung war sowohl nach den neuen als auch nach den alten Statuten ordnungsgemäß und rechtskräftig, weil ein Mitglied aus dem alten Vorstand anwesend war". "Streng formal" sei Ofer nun kein "Piraten"-Mitglied mehr, aber falls er eine Beitrittserklärung unterschreibe und "einen Euro" bezahle, könne er wieder an Bord sein. Man bleibe jedenfalls gesprächsbereit, meinte Samsinger. Bedingung sei aber, dass Ofer die geforderten Unterlagen offenlege, verlangte Samsinger, der auch ein Antreten der "Piraten Partei Tirol" bei der Landtagswahl im kommenden Jahr ankündigte.
Er habe gegen die Verantwortlichen Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ergriffen, ging Ofer zum Gegenangriff über. "Das Gründungsprotokoll der Piraten Partei Tirol mit unseren Unterschriften wurde verfälscht und online gestellt, um eine außerordentliche Generalversammlung zu legitimieren", erhob der Neo-Gemeinderat schwere Vorwürfe. Außerdem habe er "kein Problem" damit, die angesprochenen Parteiunterlagen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Aber er werde sicher nicht "Feinden" seine Unterlagen offenlegen, meinte Ofer in Richtung der nunmehrigen Vorstandsmitglieder.
(APA)