Faymann nimmt an Treffen der Bilderberger teil

Faymann reist wieder zum Bilderberg-Treffen
Faymann reist wieder zum Bilderberg-Treffen(c) APA/BUNDESHEER/ANDY WENZEL (Bundesheer/andy Wenzel)
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Der Bundeskanzler reist "als Privatperson" zu dem jährlichen Treffen der sagenumwobenen Bilderberg-Gruppe in den USA.

SP-Bundeskanzler Werner Faymann wird auch heuer am jährlichen Treffen der Bilderberg-Gruppe teilnehmen. Allerdings nicht als Regierungs- oder Parteichef, sondern "als Privatperson", wie sein Sprecher am Donnerstag mitteilte. Etwa 120 Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft kommen ab Freitag im Washingtoner Vorort Chantilly zum 60. Mal zu ihrer traditionellen dreitägigen Konferenz zusammen.

Die Bilderberg-Gruppe wurde 1954 von Prinz Bernhard der Niederlande ins Leben gerufen, um die Beziehungen zwischen Westeuropa und den USA zu stärken. Der Name "Bilderberg" kommt vom ersten Konferenzort, einem Hotel im niederländischen Oosterbeek. Über die Gespräche wird traditionell Stillschweigen bewahrt. Das hat im Lauf der Jahrzehnte immer wieder Verschwörungstheorien genährt, wonach die "Bilderberger" eine Art "globale Herrschaft" anstrebten und eine neue Weltordnung schaffen wollten.

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Der Club selbst begründet die Verschwiegenheit damit, dass diese den Teilnehmern erlaube, "offen und frei" über ihre Gedanken zu sprechen. US-Medien berichten, dass das Marriott Hotel in Chantilly, in dem die diesjährige Konferenz stattfindet, sogar seine anderen Gäste ausquartiert.

Die Bilderberg-Gruppe veröffentlicht regelmäßig die Liste der Teilnehmer an den Treffen - die aktuelle wurde allerdings bisher noch nicht preisgegeben. Zu bisherigen Teilnehmern aus Österreich zählten Faymanns Vorgänger Franz Vranitzky und Alfred Gusenbauer, aber auch der Industrielle und Ex-Finanzminister Hannes Androsch oder der frühere Außenminister Peter Jankowitsch. Am letzten Treffen im Vorjahr nahmen auch der Herausgeber der Tageszeitung "Der Standard", Oscar Bronner, RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner und der Chef der Oesterreichischen Kontrollbank, Rudolf Scholten, teil.

FPÖ: "Befehlsausgabe der Finanzszene"

Die FPÖ will eine parlamentarische Anfrage zu Faymanns Teilnahme an dem Treffen einbringen. Es stelle sich die Frage, was Faymann "dort verloren hat", erklärte Generalsekretär Harald Vilimsky. Er vermutet, dass der SP-Chef "zur Befehlsausgabe der internationalen Finanzszene" geladen worden sei. Außerdem müsse untersucht werden, ob Faymann die Reise auch selbst bezahle.

(APA)

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