Laufbahn. Vom Bundespräsidenten bis zum EU-Parlamentarier: Viele der heute aktiven Politiker starteten ihre Karriere vor Jahren in einer Schülerorganisation.
Wien/Thea. Unter heute aktiven Politikern findet sich so mancher, der einst schon in der Schülervertretung erste Erfahrungen sammelte. Sowohl die Schülerunion als auch die Aktion kritischer Schülerinnen (AKS) blicken auf eine lange Geschichte zurück.
So wurde die Schülerunion 1973 als „Union höherer Schüler“ von der jungen ÖVP und dem Mittelschüler-Kartellverband gegründet, seit 1994 nennt sie sich Schülerunion. Die AKS gibt es in ihrer heutigen Form seit den 1980er-Jahren, nachdem sich ihre Vorgängerorganisation, der „Verband sozialistischer Mittelschüler“ (VSM) wegen andauernder Konflikte mit der SPÖ 1973 aufgelöst hatte. Dennoch haben es seine damaligen Mitglieder teils weit gebracht: Bundespräsident Heinz Fischer zählte ebenso zu den VSM-Mitgliedern wie der Ex-SPÖ-Vizekanzler und Volksbegehrensinitiator Hannes Androsch. Aber auch in der AKS haben einige SPÖ-Politiker ihre politische Karriere begonnen: Nationalratsabgeordnete Sonja Ablinger etwa – die einzige SPÖ-Abgeordnete, die im Juli gegen den Fiskalpakt stimmte. Weitere prominente Aktivisten waren der nunmehrige Finanzstaatssekretär Andreas Schieder, Wiens Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely oder SPÖ-Finanzsprecher Kai Jan Krainer.
Auch der Schülerunion sind einige prominente Politiker entwachsen: So haben Staatssekretär Reinhold Lopatka und EU-Parlamentarier Othmar Karas seinerzeit schon in der Schülerunion zusammengearbeitet. Auch der heutige ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon war einst in der Schülervertretung aktiv, ebenso wie der Ex-ÖAAB-Generalsekretär und nunmehrige ÖVP-„Talent Scout“ Lukas Mandl sowie die einst jüngste ÖVP-Nationalratsabgeordnete Sylvia Fuhrmann.
Aber auch ORF-Journalist Armin Wolf war einst mit von der Partie und Chef einer Schülerzeitung. Seine Zeit bei der JVP nennt er heute eine „Jugendsünde“.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.10.2012)