Ein Gas spaltet die Bevölkerung

Schiefergas. Sollen Bohrungen in Österreich gefördert werden? Informationen über die Gewinnung und die wichtigsten Argumente für und gegen den Abbau im Überblick.

Schiefergas ist ein in Tonstein gespeichertes Erdgas, das mit viel Wasser und Chemikalien mithilfe eines Knickbohrers aus der Tiefe geholt wird. Diese Methode nennt man „Fracking“ und ist technisch sehr anspruchsvoll. Pro Bohrung werden dabei mit hohem Druck bis zu 15 Millionen Liter Wasser, die mit Chemikalien versetzt sind, 5000 Meter tief eingepresst, damit das Gestein reißt und Methan freigibt. Ein Drittel des Frackwassers bleibt im Boden. Der Rest kommt mit dem Gas retour und muss als Sondermüll entsorgt werden.

Neue Energie aus Schiefergas

Zurzeit wird heftig darüber diskutiert, ob es sich lohnt, Schiefergasbohrungen in Österreich zu fördern. Für Schiefergas spricht, dass wir dadurch mehr Energie zur Verfügung hätten. Die Abhängigkeit von anderen Industriestaaten wäre somit geringer. Die Gaspreise würden, wie in den USA, fallen. Durch die vielen neuen Arbeitsplätze würde die Wirtschaft aufblühen.

„Schiefergas ist doch nicht gefährlich“, – das war ein Argument eines Schülers im Musical, der für diese neue Art der Energiegewinnung stimmte. Jedoch lag er mit dieser Annahme falsch. Es bringt auch viele Gefahren mit sich.

Hohes Risiko für Grundwasser

Bei der Gewinnung von Schiefergas werden große Wassermengen benötigt und Chemikalien eingesetzt. Die Verschmutzung von Grund- und Trinkwasser ist ein hohes Risiko für die Umwelt.

Durch die Verbrennung von Schiefergas wird CO2 freigesetzt. Dies würde unser Klima weiter beeinträchtigen. Der Treibhauseffekt würde verstärkt, was zu Temperaturanstiegen führen würde. Eismengen würden schmelzen, der Meeresspiegel stiege an, und dadurch wären Küstenorte gefährdet.

Man sollte mehr auf die Erforschung von alternativen Energiequellen setzen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.06.2013)

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