checkliste: Mentorentest in acht Punkten

Die wichtigsten Merkmale eines guten Mentors.

wien (pk). Manche Mitarbeiter haben Glück, ihre Firma stellt ihnen einen Mentor zur Seite. Andere müssen sich selbst im Unternehmen oder außerhalb auf die Suche machen und eine Vertrauensperson um Mentoring bitten.

„Die Presse“ befragte Personalberater, welche Eigenschaften ein guter Mentor mitbringen muss. Tipps für die erfolgreiche Suche gaben Mario Weiss, Gründer und Geschäftsführer der Trigon Entwicklungsberatung, Othmar Hill, Gründer und Geschäftsführer der Personalberatung Hill International, und Gabriele Riedl, Gründerin und Geschäftsführerin von trilog Training und Coaching Organisationsentwicklung. Wobei vorausgeschickt werden muss: Ein im Unternehmen implementiertes Mentoringprogramm liefert zumeist die besten Ergebnisse.
1. Kommunikationsfähigkeit: Ein Mentor muss aktiv zuhören können und zur Selbstreflexion fähig sein. Kennt er entsprechende Methoden aus dem Coaching, tut er sich mit seiner Aufgabe leichter.
2. Vorbildcharakter: Der Mentor sollte in seinen Werten, seiner Arbeitshaltung und seinem Führungsverhalten als Role Model geeignet sein. Die wichtigste Frage: Kann man von diesem Menschen etwas lernen?
3. Weniger ist mehr: Oft ist es ausreichend, wenn der Mentor seinem Schützling ein offenes Ohr leiht. Dominiert er hingegen die Beziehung, ist Vorsicht geboten.
4. Hierarchisch höherstehend: Obwohl der Mentor kein direkter Linienvorgesetzter sein soll, muss er doch auf einer höheren hierarchischen Ebene stehen, um seinen Mentee fördern zu können.
5. Strategisch orientiert: Ziel des Mentorings ist der Unternehmenserfolg, die Entwicklung des Mitarbeiters ist das Mittel dazu. Obwohl es schwer zu trennen ist, gehören emotionale Aspekte und Persönlichkeitsentwicklung eher ins Coaching und nicht in die Mentoringbeziehung.
6. Wertschätzende Haltung: die Grundvoraussetzung.
7. Lebenserfahrung, Netzwerk, Know-how: Ein Mentor stellt seinem Mentee im Idealfall alle Aspekte seiner Berufserfahrung zur Verfügung.
8. Informeller Führer: In allen Unternehmen gibt es Kollegen, die in fachlichen oder emotionalen Krisen Lösungen finden. Wer in beiden Bereichen helfen kann, ist ein guter Kandidat und fühlt sich von der Bitte um Mentoring vielleicht sogar geschmeichelt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.10.2008)

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