Der Mandatar unterstützt BZÖ-Chef Bucher bei der Kärnten-Wahl. Danach könnte er zu Stronach wechseln.
Das Team Stronach ist nun in allen neun Bundesländern vertreten: Am Montagnachmittag hinterlegte auch die Wiener Landespartei ihre Satzung im Innenministerium. Obfrau ist demnach, wie angekündigt, Jessi Lintl, Unternehmensberaterin und Vize-Bezirksvorsteherin des ersten Bezirks, der von der ÖVP-Politikerin Ursula Stenzel geführt wird. Für die Detailarbeit wolle man auch Experten zuziehen, sagt Lintl – so wie bei den anderen Landesparteien und auch im Bundesteam.
In Kärnten ist zuletzt der Ex-SPÖ-Landtagsklubchef und Lavanttaler Bürgermeister, Karl Markut, als Team-Manager für Spitzenkandidat Gerhard Köfer (ebenfalls ehemals SPÖ) zum Team Stronach übergelaufen. Gleiches, allerdings für die Zeit nach der Landtagswahl am 3.März, sagt man seit Wochen über den BZÖ-Nationalratsabgeordneten Stefan Petzner, der 2011 vor allem durch seine Arbeit im Korruptions-U-Ausschuss aufgefallen ist. Wurde ein Wechsel zunächst heftig dementiert, so ist das inzwischen nicht einmal mehr in BZÖ-Kreisen der Fall: Auch hier ist nun zu hören, Petzner könnte sich dem Team um Unternehmer Frank Stronach anschließen – vorausgesetzt, das BZÖ scheitert in Kärnten am Einzug in den Landtag, was Umfragen zufolge zumindest möglich scheint.
Spitzenkandidat ist BZÖ-Bundeschef Josef Bucher, ihn unterstützt Petzner (noch?) im Wahlkampf: Nach einem strittigen Inserat mit dem weltberühmten Foto aus dem Zweiten Weltkrieg „Raising the Flag on Iwo Jima“, das zugunsten des BZÖ und zulasten der FPK neu gestaltet wurde, sorgt Werbefachmann Petzner seit gestern mit einem ähnlichen, von ihm konzipierten Video auf YouTube für Aufregung: Die „Wählerrevolution“ gegen die FPK der Brüder Scheuch wird mit dem Kampf gegen Mubarak, Milošević, Ceauşescu oder Honecker verglichen. Das Motto laut Petzner: „Am 3.3. das FPK-Regime stürzen.“
Ob er bei einer BZÖ-Niederlage zu Stronach wechseln werde? Petzner, vage: „Am 3.März wird es nicht schiefgehen. Insofern stellt sich die Frage nicht.“
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2013)
