Steiermark: Wenn Voves geht, dann kommt Klug

SPÖ Parteitag Graz Voves
SPÖ Parteitag Graz Voves(c) APA (PAMMER FRanz /GEPA pictures)
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Es ist nicht ausgeschlossen, dass SPÖ und ÖVP bei der Landtagswahl im Herbst 2015 mit neuen Spitzenkandidaten antreten.

Die Entscheidung wird im Sommer erwartet, spätestens im Herbst, also ein Jahr bevor die Steiermark einen neuen Landtag wählt. Dann wird Franz Voves der Öffentlichkeit mitteilen, ob er als Landeshauptmann weitermachen wird. Im Herbst 2015 wäre er zehn Jahre im Amt, da gäbe es zum Abschied ein nettes Jubiläum zu feiern.

In der Bundes-SPÖ traut sich derzeit niemand eine Prognose abzugeben. Möglicherweise auch deshalb, weil der Kontakt zu Voves auf ein Mindestmaß reduziert wurde. Aus Unzufriedenheit über das Regierungsprogramm hat der Landeshauptmann im Herbst seine Funktion als Stellvertreter von Werner Faymannhingeschmissen. Seither ist außerhalb der Steiermark nicht mehr viel von Voves zu hören, schon gar nicht in Wien.

Gerüchte gibt es aber – in Graz wie in Wien. Und diese besagen Folgendes: Sollte der 61-jährige Landeshauptmann in Pension gehen, steht Gerald Klug schon ante portas. Obwohl der Verteidigungsminister derzeit mehr mit seinem Privatleben als mit politischen Ideen von sich reden macht. Und obwohl die steirischen Sozialdemokraten mit Klug als Spitzenkandidaten bei der Nationalratswahl von der FPÖ überholt, also gedemütigt wurden.

Außenseiterchancen werden auch Voves' Stellvertreter, Siegfried Schrittwieser, eingeräumt. Allerdings wäre der bald 62-jährige Soziallandesrat und frühere Landtagspräsident wohl kein Erneuerungssignal. Klug dagegen, heißt es, würde mit seinen 45 Jahren einen Generationenwechsel in der Landespolitik verkörpern.

Jörg Leichtfried, um ein Jahr älter als Klug, ist wohl aus dem Rennen. Unabhängig vom Ergebnis der EU-Wahl am 25.Mai. Fachlich ist der erfahrene EU-Abgeordnete, der mittlerweile auch die SPÖ-Delegation in Brüssel leitet, zwar unumstritten – an seiner Bürgernähe haben die Parteifreunde allerdings Zweifel. Denn Leichtfrieds Bekanntheitsgrad ist nicht gerade hoch, selbst in der Steiermark, wo er stellvertretender SPÖ-Chef ist.

Gemeinsam mit Voves könnte auch Reformpartner Hermann Schützenhöfer die politische Bühne verlassen. Die Entscheidung des 62-jährigen Vizelandeshauptmanns steht mehr oder weniger zeitgleich an, also im (Spät-)Sommer. Im Gespräch sind drei potenzielle Nachfolger: der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl,Neolandesrat Christopher Drexler und der Präsident der steirischen Wirtschaftskammer, Josef Herk.

E-Mails an:thomas.prior@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.04.2014)

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