Zwei Obmänner im Seniorenbund

CHRISTIAN BENGER
CHRISTIAN BENGER(c) APA/GERT EGGENBERGER (GERT EGGENBERGER)
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Der Streit in der Kärntner ÖVP-Teilorganisation ist noch lange nicht beigelegt.

Der neue Kärntner ÖVP-Chef, Christian Benger, steht vor einer heiklen Aufgabe: Die mitgliederstarke Teilorganisation Seniorenbund ist in interne Grabenkämpfe verstrickt und praktisch handlungsunfähig. Im Dezember haben Bengers Vorgänger, Gabriel Obernosterer, und Andreas Khol als Bundesobmann des Seniorenbunds einen Landestag einberufen, um die bisherige Führung mit Karl Petritz an der Spitze abzuberufen.

Der Grund für das Eingreifen: Petritz hat beim Landestag im Juni 2013 als einziger Kandidat nur 38 Prozent der Stimmen bekommen, aber keinerlei Anstalten gemacht, seinen Sessel zu räumen. Er pocht darauf, beim Nachzählen der Stimmen doch noch auf 51 Prozent gekommen zu sein.

Die Veranstaltung von Obernosterer und Khol schien erfolgreich zu sein: 80 Prozent der Delegierten waren gekommen und wählten Carsten Johannsen zum neuen Obmann. Doch Petritz gab nicht auf und sieht sich weiterhin als rechtmäßigen Obmann. Begründung: Nur er allein könne einen Landestag einberufen, die Neuwahl sei somit nichtig.

Er dürfte gar nicht so schlechte Chancen haben, damit durchzukommen. Johannsen ist es bis heute nicht gelungen, von der Vereinspolizei als Obmann anerkannt zu werden. Und auch vor Gericht hat Petritz zumindest in erster Instanz recht bekommen.

Auch die Landespartei, die den Führungswechsel betrieben hat, dürfte die rechtliche Problematik erkannt haben und geht nun wieder auf Petritz zu: Benger hat sich bereits persönlich mit ihm getroffen. „Wir wollen einen Kompromiss finden“, sagt Landesgeschäftsführer Josef Anichhofer. Beide Seiten müssten über ihren Schatten springen. Einen Kompromiss hat auch Petritz vorgeschlagen: Beide Obmänner sollten zurücktreten und den Weg für einen Dritten frei machen.

E-Mails an:martin.fritzl@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2014)

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