Winterschanigarten: Bitte warten

Die Grünen hoffen auf baldige Einigung, die SPÖ ist skeptisch.

Zuletzt verbreitete Maria Vassilakou Optimismus, was ihren Vorstoß zum Thema Winterschanigarten betraf. Gespräche mit Vertretern der Gastronomie hätten sie positiv gestimmt, „sodass ich glaube, dass wir noch bevor die Saison zu Ende ist, einen konsensualen Vorschlag unterbreiten können“, so die grüne Vizebürgermeisterin. Das ließ vermuten, dass man bereits an sonnigen Februartagen 2015 den Kaffee draußen würde trinken können.

So schnell wird es nun doch nicht gehen. Denn einerseits befragt die Wirtschaftskammer ihre Mitglieder zu dem Thema, und das Ergebnis, das die Politik wohl nicht ignorieren wird, wird erst am 9. Dezember vorliegen. Anderseits bremst die SPÖ, die es nicht schätzt, wenn der Koalitionspartner in fremden Ressorts wildert. Die Schanigartenregelung, die 2012 nach einer Einigung mit der Wirtschaftskammer geändert wurde, wird derzeit generell evaluiert. Anfang nächsten Jahres werde man das Ergebnis bekannt geben, heißt es aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Renate Brauner (SPÖ). Nachsatz: Eine Gesetzesänderung für diese Saison werde sich da wohl nicht ausgehen. In der SPÖ ist man auch skeptisch wegen der viel zitierten Heizpilze und wegen der Anrainer, die den Lärm fürchten.

Für viele Gastronomen wäre die Ausdehnung der Schanigartenöffnungszeiten auf den Zeitraum Ende November bis Ende Februar hingegegen auch wegen der rauchenden Kundschaft interessant, die für eine Zigarette durchaus ein wenig friert. Bei den Befürwortern unter den Gastronomen versteht man nicht, warum am Naschmarkt ganzjähriges Draußensitzen möglich ist, sonst aber nicht. Es gebe „Lieblingskinder“ der Stadt, so die Klage. Keine Angst vorm Winterschanigarten haben übrigens die Organisatoren der Adventmärkte: „Das ist keine Konkurrenz, der Weihnachtsmarkt ist ja ein Gesamterlebnis“, sagt Magmag-Geschäftsführer Hannes-Mario Dejaco, zuständig für fünf Weihnachtsdörfer, u.a. im Alten AKH.

E-Mails an: ulrike.weiser@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.10.2014)

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