Schieder holt SPÖ-Klausur nach

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Die SPÖ rückt zur Unterstützung von Häupl besonders in Wien aus.

Häupl mag die Medien wegen des Termins für die Wien-Wahl „häkerln“. Klar ist, dass Bundes-SPÖ und rote Mitglieder der Bundesregierung schon jetzt im ersten Halbjahr verstärkt als Schützenhilfe für die Wiener SPÖ, die massive Verluste fürchten muss, ausrücken. Das gilt auch für Klubobmann Andreas Schieder, dem ohnehin beste Chancen auf den Sprung auf den Sessel des Wiener Bürgermeisters eingeräumt werden.

Nachdem die SPÖ im Gegensatz zu den anderen Parlamentsparteien im Jänner keine Klubklausur abgehalten hat, holt Fraktionschef Schieder dies mit den Abgeordneten nun im Frühjahr nach. Wie der „Presse“ bestätigt wurde, wird diese Klausur Ende April abgehalten werden. Schieder wird seine Genossen in Wien zusammentrommeln. Im SPÖ-Klub wird das Auslassen des Jänner-Termins mit Rückblick auf vergangene Jahre als gar nicht unüblich angesehen. So tagte der SPÖ-Klub zwar im Jänner des Vorjahrs in St. Martins Therme in Frauenkirchen, der engeren Heimat von Burgenlands Landeshauptmann, Hans Niessl (SPÖ). In den Jahren davor war die SPÖ-Fraktion auch erst im Frühjahr in Klausur gegangen, im Juni 2013 etwa vor der Nationalratswahl im Wiener Museumsquartier.

Die Klausur des Parlamentsklubs ist nicht die einzige Aktivität, bei der die Kanzlerpartei demonstrativ den Schulterschluss mit der mächtigen Wiener Landespartei sucht. Der Name von Sozialminister Rudolf Hundstorfer darf dabei nicht fehlen. Der Ex-Gewerkschaftspräsident, der aus dem Wiener Rathaus kommt, ist erst zu Beginn dieser Woche der wegen der Franken-Kredite neuerlich gebeutelten Genossin und Finanzstadträtin Renate Braunerbeigesprungen. Anlass war ein eigens organisiertes Treffen mit den Wiener Sozialpartnern. Die Basis dafür bildete das von Hundstorfer im Spätherbst durch das Parlament gebrachte, verschärfte Gesetz gegen Lohndumping und Sozialmissbrauch.

Und das werden vor der heurigen Wien-Wahl mit Sicherheit nicht die letzten Auftritte von Hundstorfer und Schieder, die beide als potenzielle Nachfolger von Bundeskanzler Werner Faymann gelten, für ihre Genossen in Wien gewesen sein.

E-Mails an:karl.ettinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.02.2015)

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