Andrea Mautz: Comeback von Fischers Partygirl

(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Ex-ÖH-Vorsitzende Andrea Mautz wird neue SPÖ-Bundesfrauensekretärin. Die 33-Jährige kommt wie ihre Vorgängerin in dieser Funktion, Bettina Stadlbauer, aus Oberösterreich.

Per Rundlaufbeschluss der SPÖ-Frauen wird die Personalentscheidung endgültig abgesegnet. Die neue SPÖ-Frauenvorsitzende Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek, die seit gut einer Woche im Amt ist, hat eine neue Bundesfrauensekretärin gefunden: Es ist die ehemalige Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), Andrea Mautz. Die 33-Jährige kommt wie ihre Vorgängerin in dieser Funktion, Bettina Stadlbauer, aus Oberösterreich.

Noch ist das Frauensekretariat in der SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße allerdings verwaist. Die 1976 in Bad Ischl geborene neue SPÖ-Frauensekretärin wird ihren neuen Job Anfang August antreten. Im Jahr 2002 hat Mautz mit einer rot-grünen Mehrheit als Kandidatin des SPÖ-Studentenverbandes VSStÖ das Studentenparlament geführt.

Frauenfragen sind der ehemaligen Jusstudentin schon seit ÖH-Zeiten ein besonderes Anliegen: Schon damals rührte sie die Werbetrommel für ein „Frauenteam“ an der Spitze der Hochschülerschaft, wozu es dann durch eine Halbzeitlösung mit Anita Weinberger von den grünen Studenten auch kam.

Politisch untätig ist Mautz auch in der Zwischenzeit nicht gewesen. Im Gegenteil. Vor der Bundespräsidentenwahl im Frühjahr 2004 war sie quasi Heinz Fischers „Partygirl“: Sie war als Jugendkoordinatorin für den Fischer-Wahlkampf mitverantwortlich. Mit der Aktion „DJ Heifi“ warb sie für den damaligen SPÖ-Präsidentschaftskandidaten, letztendlich erfolgreich. Im Rahmen dieses Jugendwahlkampfes legte „DJ Heifi“ einmal sogar persönlich bei einer VSStÖ-Veranstaltung im Neuen Institutsgebäude der Universität Wien Platten auf – alte Rock-'n'-Roll-Hadern von Chuck Berry bis Wanda Jackson.


Den Sprung vom Studentenparlament in den Nationalrat hat Mautz für die SPÖ bei der Herbstwahl 2002 nicht geschafft. Ihre damalige „Leidensgenossin“ sitzt mittlerweile im Hohen Haus, eine gewisse Laura Rudas, damals 21-jährig. Dieser wird Mautz an ihrer neuen Arbeitsstätte künftig öfter über den Weg laufen. Denn die Wienerin Rudas hat es nach dem Aufstieg von Werner Faymann zum SPÖ-Bundesparteivorsitzenden, der seit einem Jahr in dieser Funktion ist, inzwischen zur Bundesgeschäftsführerin der SPÖ gebracht. Immerhin: Die Rücknahme der Studiengebühren, damals eines der Hauptanliegen von Mautz, ist inzwischen – mit vielen bürokratischen Ausnahmen – Realität geworden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.06.2009)

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