Neue Arbeitswelt, neuer Job für Hundstorfer

Presidential candidate Rudolf Hundstorfer of the social democrats SPOe talks to journalists as he leaves the voting station during presidential election in Vienna
Presidential candidate Rudolf Hundstorfer of the social democrats SPOe talks to journalists as he leaves the voting station during presidential election in ViennaREUTERS
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Der ehemalige Sozialminister geht im September mit 65 Jahren in Pension, Ruhestand wird es dennoch keiner.

Monatelang war es nach dem Scheitern im ersten Durchgang der Bundespräsidentenwahl am 24. April ruhig um ihn gewesen. Ex-Sozialminister und SPÖ-Präsidentschaftskandidat Rudolf Hundstorfer steht zwar vor seinem 65. Geburtstag im September, von Untätigkeit kann aber keine Rede sein.

Zwar ist, zumindest vorerst, die Übernahme des Präsidentenamts im SPÖ-Pensionistenverband vom Tisch. Denn der bereits seit 1999 amtierende Chef und ehemalige Innenminister, Karl Blecha, denkt nicht daran zu gehen und soll auch nicht in der laufenden Amtsperiode abgelöst werden.

Aber Hundstorfers Erfahrungen als Gewerkschafter und Ex-ÖGB-Präsident und vor allem als langjähriger Sozialminister von Ende 2008 bis Jänner dieses Jahres, als ihm Alois Stöger nachgefolgt ist, sollen weiter für die Sozialdemokratie genützt werden. Die SPÖ unter ihrem neuen Vorsitzenden, Bundeskanzler Christian Kern, möchte auf die längst im Gange und vom Regierungschef bereits mehrfach deutlich angesprochene Veränderung auf dem Arbeitsmarkt reagieren.

Hundstorfer soll demnach sein Know-how und seine Kontakte zur Bewältigung der Umbrüche in der neuen Arbeitswelt einbringen – Stichworte vermehrter Einsatz von Robotern und Digitalisierung –, in der für einst typische Industriearbeiter und oft treue SPÖ-Wähler wenig Platz ist. Den neuen Job wird Hundstorfer jedenfalls ehrenamtlich ausüben. Er kann auf eine entsprechende organisatorische Infrastruktur zurückgreifen.

Dabei allein wird es allerdings nicht bleiben. Vielmehr soll in absehbarer Zeit für den Ex-Ressortchef noch eine weitere Aufgabe dazukommen.

Hundstorfer erreicht im September mit 65 Jahren das Regelpensionsalter für Männer. Davor wollte er formal nicht in den Ruhestand treten, schließlich hat er sich gerade in seinen letzten Jahren als Sozialminister für das längere Arbeiten der Österreicher ausgesprochen. Der einstige Kanzleilehrling hat als langjähriger Bediensteter der Gemeinde Wien Anspruch auf eine Beamtenpension.

E-Mails an:karl.ettinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.08.2016)

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