Plüschtier, Schrubb-Bürste, Streichhölzer und Kochlöffel: In Kärnten wird mit kleinen Geschenken um das Kreuz im Wahllokal gebuhlt.DiePresse.com hat die Wahlzuckerln der Parteien unter die Lupe genommen.
Die FPK informiert die Bürger mit der Broschüre "Unser Kärnten" über die Pläne von Landeshauptmann Gerhard Dörfler. Um sich dazu Notizen zu machen, liefert sie auch einen "Miteinander für unser Kärnten"-Kugelschreiber mit. Auch ein Feuerzeug wird ausgeteilt, um Licht in den Wahlkampf zu bringen.
Die Freiheitlichen setzen - wie schon in den Vorjahren - auch auf den Kuschel-Faktor. Früher gab es den Jörgibär als plüschigen Schlüsselanhänger, dann den BZÖ-Liste-Haider-Löwen und nun einen Löwen samt blauer Kärnten-Schleife.
Die SPÖ geht den Wahlkampf sparsamer an: Verteilt werden lediglich Kugelschreiber mit der Aufschrift "Kärnten kann mehr" sowie ein Info-Heft. Darin erfährt der Wähler neben den fünf roten Plänen für Kärntens Zukunft auch Privates über Spitzenkandidat Peter Kaiser...
So steht unter anderem geschrieben, dass Kaisers Lieblingssport der Triathlon ist, sein schönstes Erlebnis die Geburt seines Sohnes war und seine Leibspeisen Grenadiermarsch und Schinkenfleckerl sind.
Die ÖVP scheint zu hoffen, dass den Kärntnern am 3. März das "Licht aufgeht". Um dazu etwas beizusteuern, werden Zündholzschachteln in Umlauf gebracht. Auch "nimm 2"-Zuckerln gibt es, eine Anspielung an die schwarze Doppelspitze bestehend aus Parteichef Gabriel Obernosterer und Landesrat Wolfgang Waldner.
Die Grünen sind 2013 besonders gebefreudig. Ihr Repertoire an Give-Aways beginnt bei Schrubb-Bürsten, Infokarten und hölzernen Kugelschreibern...
... gefolgt von Luftballons, Antikorruptionspillen (vulgo Traubenzucker), Sticker, "Regieren ohne Gier"-Lesezeichen und Kondomen mit der Aufschrift "Gemeinsam schaffen wir das".
Zu guter Letzt dürfen aber auch grüne Infobroschüren nicht fehlen, in denen Spitzenkandidat Rolf Holub seine Pläne und Werte darlegt. Sein Credo dabei: "Saubere Umwelt, saubere Politik".
Das Team Stronach von Milliardär Frank Stronach tritt erstmals in Kärnten an - und lässt sich das auch einiges kosten. Den Wahlgeschenken sieht man das aber nicht an. Schlichte weiße Luftballons, Kugelschreiber und Tassen tragen den schwarzen Schriftzug und das rote Logo der jungen Partei. Außerdem stattet das Team seine Wähler mit passenden Partei-Kapperln aus.
Wer nicht zur Schildkappe greifen will, hat auch die Möglichkeit per Ansteck-Knopf oder Schlüsselband seine politische Vorliebe öffentlich zur Schau zu stellen.Der Vorteil für die Partei: Die Wahlgeschenke haben keinen "Kärnten"-Aufdruck und können in weiteren Wahlkämpfen österreichweit wiederverwertet werden.
Im Wahlkampf betont das Team Stronach vor allem seine Werte - Wahrheit, Transparenz, Fairness. Damit diese auch in der Bevölkerung immer wieder besprochen werden - und zwar ohne Mundgeruch - werden in Kärnten fleißig Pfefferminz-Zuckerln ausgegeben.
Das BZÖ dürfte bei den Give-Aways ein wenig tiefer in die Geldtasche gegriffen haben. Unter den Präsenten finden sich Feuerzeuge, Info-Broschüren, Kugelschreiber und "Energie für Kärnten"-Traubenzucker. Ähnlich wie das Team Stronach setzen die Orangen auch auf einen guten Atem der Wähler. Ihre Dragées tragen daher die Aufschrift: "Frischer Wind für Kärnten."
Einen Hinweis auf die Vergangenheit von Spitzenkandidat Josef Bucher liefert ein oranges Kochbuch. Darin stellt der Tourismuskaufmann und Spross einer Gasthaus-Familie unter anderem das Rezept für einen "Kärntner Reindling" vor. Damit beim Produzieren auch nichts daneben geht, wird der Kochlöffel mitgeliefert.
Sollte man im Wahllokal einen Telefonjoker aktivieren wollen, stellt das BZÖ die nötige Tragevorrichtung bereit: ein Handytascherl. Den Schlüsselanhänger von Bündnis-Sympathisanten könnte hingegen schon bald ein oranger Fuchs zieren.(hell)
Mit Kochlöffel, Fuchs und Bürste auf Stimmenfang
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