Sechs Parteien im Landtag: ÖVP bleibt stabil, BZÖ zieht wieder ein

Sechs Parteien Landtag oeVP
Sechs Parteien Landtag oeVP(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Erleichterung und Freude. Der grüne Aufdecker Rolf Holub beschert seiner Partei Zugewinne, Team Stronach kommt in die Regierung.

Klagenfurt/Wien/Red./APA.Nicht nur die breitere Öffentlichkeit, auch die ÖVP-Parteispitze selbst schien vom eigenen, ganz passablen Abschneiden bei der Kärntner Landtagswahl fast ein wenig überrascht zu sein. Mit einem Ergebnis von 14,2 Prozent musste die Kärntner Volkspartei Verluste von nur 2,6 Prozentpunkten im Vergleich zur vergangenen Landtagswahl im Jahr 2009 hinnehmen.

Nach den Turbulenzen der vergangenen Monate war das keine Selbstverständlichkeit: Immerhin musste im Sommer 2012 der damalige ÖVP-Chef Josef Martinz im Gerichtssaal zurücktreten, nachdem er zugegeben hatte, aus dem weit überhöhten Birnbacher-Honorar 65.000 Euro eingestreift zu haben. Die neue Doppelführung mit Ex-Staatssekretär Wolfgang Waldner und den Lesachtaler Gabriel Obernosterer kündigte daraufhin die Zusammenarbeit mit der FPK und verschrieb sich der Neuordnung der Problempartss - anscheinend mit Erfolg.

Von Erfolg gekrönt war der Abend auch für die Grünen: Spitzenkandidat Rolf Holub, der sich in den vergangenen Monaten als Aufdecker einen Namen zu machen versuchte, führte seine Partei zu einem satten Plus. Die Grünen erreichten 11,8 Prozent, ein Plus von 6,6 Prozentpunkten. In Klagenfurt kam die Partei sogar auf Platz zwei. Holub zeigte sich damit „sehr zufrieden". „Der gesamte Wahlkampf war ein Glaubwürdigkeitswahlkampf", sagte Holub. Mit dem Ergebnis habe „ganz Kärnten gewonnen".

BZÖ: „Die Totenglocken bleiben stumm"

Überraschen konnte das vielfach schon abgeschriebene BZÖ: Die Partei schaffte mit 6,5 Prozent den Wiedereinzug in den Landtag. „Die Totenglocken, die manche läuten hörten, werden stumm bleiben", sagte BZÖ-Chef Josef Bucher in einer ersten Reaktion. Er selbst wird sein Landtagsmandat aber nicht annehmen. Er bleibe Landesparteichef und will nun bei der Nationalratswahl als Spitzenkandidat des BZÖ antreten.

Mit dem Team Stronach (11,3 Prozent) wird künftig sogar eine sechste Partei in den Kärntner Landtag einziehen. Stronach-Spitzenkandidat und Ex-SPÖ-Politiker Gerhard Köfer bezeichnete das Erreichen von vier Landtagssitzen und einem Sitz in der Landesregierung als „sensationell".

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.03.2013)


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