Josef Martinz im Porträt

Josef Martinz
Josef Martinz(c) APA (Gert Eggenberger)
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Der schwarze Spitzenkandidat für die Kärntner Landtagswahl schaffte ein überraschend gutes Ergebnis.

Josef Martinz (49) steht seit März 2004 an der Spitze der Kärntner ÖVP. Er gilt als stets freundlich und umgänglich, der gelernte Kommunalpolitiker hat im Wahlkampf ausschließlich auf das Thema Wirtschaft gesetzt, das erwies sich in Krisenzeiten offenbar als Erfolgsrezept. Die ÖVP schaffte nach dem desaströsen Wahlergebnis vor fünf Jahren die politische Auferstehung und dürfte wohl Gerhard Dörfler (BZÖ) wieder zum Landeshauptmann wählen.

Martinz wurde am 14. Februar 1959 geboren und absolvierte nach der Mittelschule das Studium der Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien, das er mit einem Doktorat abschloss. Politisch tätig ist er seit den frühen achtziger Jahren, 1991 wurde er in Ossiach Gemeinderat.

1997 kandidierte er für das Bürgermeisteramt und setzte sich in der Stichwahl deutlich durch. Sechs Jahre später, am 9. März 2003, schaffte Martinz mit 60,8 Prozent souverän die Wiederwahl. Nach seiner Kür zum Parteiobmann legte er die Funktion des Bürgermeisters zurück, seither ist er als Agrarlandesrat in der Regierung. Dazu hat er die Europaagenden über und ist Aufsichtsratsvorsitzender der Kärntner Landesholding, welche die Millionen aus dem Hypo-Verkauf verwaltet.

Zusammenarbeit als Credo

Als sein politisches Credo nennt Martinz "Zusammenarbeit, um Probleme für die Bürger zu lösen". Sein politisches Vorbild ist der deutsche Langzeit-Kanzler der CDU, Helmut Kohl. Martinz verweist gerne auf seine Wirtschaftskompetenz, der Unternehmer betreibt in Ossiach die Terrassen Camping KG mit Campingplatz, Restaurant, Geschäft und Tennisplatz. Martinz ist verheiratet, mit seiner Frau Sabine hat er zwei Söhne.

Martinz hat in den vergangenen Jahren versucht, für seine Klientel das Maximum herauszuholen. Dabei ging er mehrmals politische Kompromisse ein, zumeist mit Jörg Haider. Gelegentlich kooperierte er aber auch mit der SPÖ, so etwa bei der Senkung der Hürde für den Einzug in den Landtag. In jüngster Vergangenheit hat er die Landesschwarzen relativ weit nach rechts positioniert, so stimmte er mit den Orangen gegen die Aufstellung jeglicher weiterer zweisprachiger Ortstafeln, nicht unbedingt zur Freude aller Parteigänger. Doch mit diesem Wahlerfolg hat er nachträglich Recht bekommen.

(APA)


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