Amnesty wirft Hamas schwere Menschenrechtsverstöße vor

Gaza Naher Osten
Gaza Naher Osten(c) EPA
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Hamas-Milizen sollen nach der israelischen Offensive tödliche Rache an mutmaßlichen "Kollaborateuren" genommen haben. Die Opfer sollen vor allem Mitglieder der Fatah-Partei von Präsident Abbas sein.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat der radikalen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen schwere Verstöße gegen die Menschenrechte vorgeworfen. Hamas-Milizen hätten nach der israelischen Militäroffensive tödliche Rache an mutmaßlichen "Kollaborateuren" geübt, heißt es in einer Erklärung von Amnesty vom Dienstag. Die Menschenrechtsorganisation berichtet von Entführungen, Folter, Todesdrohungen sowie das vorsätzliche Töten von Gegnern und Kritikern.

Mindestens zwei Dutzend Männer sind nach einer Amnesty-Untersuchung erschossen worden. Dutzenden anderen seien mit Schüssen in die Knie und andere Körperteile vorsätzlich dauerhafte Behinderungen zugefügt worden. Die Opfer seien vor allem Mitglieder der Fatah-Partei von Präsident Mahmoud Abbas sowie ihm loyal ergebene Sicherheitskräfte.

Opfer im Krankenhaus ermordet

Nach einer Untersuchung von Amnesty haben Hamas-Anhänger ihre Opfer selbst im Krankenhaus getötet, während diese dort behandelt wurden. Die Leichen seien entweder in der Leichenhalle des Shifa-Krankenhauses in Gaza oder in entlegenen Gebieten entsorgt worden. Amnesty forderte die Hamas auf, das Töten sofort zu beenden und einer internationalen Untersuchung zuzustimmen.

Die Hamas kontrolliert seit einem blutigen Putsch vom Juni 2007 den Gazastreifen mit seinen 1,5 Millionen Einwohnern. Die Hamas-Führung wirft Anhängern von Abbas vor, sie hätten die israelische Armee mit Angriffszielen versorgt, um die Hamas schwer zu schädigen.

(Ag.)

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